Planungen und Neubauten

 


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CZAP – Energie-Monitoring der tschechischen Presse vom 11.4.2025

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11.04.2025, 10:22 (vor 6 Tagen)

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CZAP – Energie-Monitoring der tschechischen Presse vom 11.4.2025

gabi.reitinger@oizp.cz über googlegroups.com 

11.04.2025, 10:22 (vor 6 Tagen)

lt:

Historisch die höchste Leistung
Doosan Skoda Power soll den größten Teil der Fertigstellung neuer
Dukovany-Blöcke übernehmen. Das Unternehmen wird für die gesamte
Turbineninsel verantwortlich sein
CEZ – Stiftung, Kernkraftwerk Dukovany und Unterstützung der Mikroregion
Moravskokrumlovsko im Jahr 2024
Die Westböhmishe Universität stellt die Arbeit der Zukunft in den
Mittelpunkt
Gespräch mit Lukas Vondrovic, Direktor von SURAO, über das geplante
Atommüll-Endlager
Die Menschen im Dorf haben Angst bekommen: der Staat will hier den
abgebrannten Kernbrennotf lagern

Historisch die höchste Leistung
08.04.2025      Zrcadlo         Jiri Bezděk             Seite 4

Nach einer Reihe von Tests und Analysen haben die Ingenieure des
Kraftwerks Dukovany eine neue erhöhte Leistung im vierten
Kraftwerksblock von Dukovany erreicht. CEZ hat damit die Umrüstung aller
vier Reaktorblöcke von 500 auf 512 MWe abgeschlossen. Die erreichbare
Gesamtleistung des Kraftwerks erhöhte sich ab dem Jahr 2024 um 48 MWe.
Damit erhöht sich die jährliche Gesamtstromerzeugung der Anlage in
diesem Jahr um bis zu 350.000 MWh.

Am letzten Sonntag im März, um 17:20 Uhr, erreichten die Operateure des
Kernkraftwerks Dukovany erstmals den neuen erhöhten Leistungswert am
vierten Kraftwerksblock, der dem erreichbaren Wert von 512 MWe
entspricht. Damit haben sie den Prozess, den Block 3 im April, Block 2
im August und Block 1 im November des letzten Jahres durchlaufen haben,
erfolgreich abgeschlossen.
Als die Atomanlage in Dukovany vor Jahren zum ersten Mal in Betrieb
genommen wurde, lieferte dabei jeder der Blöcke nur 440 MWe Strom.

„Ähnlich wie bei den ersten drei Blöcken ging der Erhöhung der Leistung
der Blöcke auf jetzt 512 Megawatt ein großer Aufwand an Arbeit und
Kontrollen voraus. Es ist immer eine Bedingung, dass wir das
Sicherheitsniveau nicht senken dürfen. Deshalb haben wir auch noch eine
Reihe von Verifikationsprüfungen und Tests vor uns“, erklärt Roman
Havlin, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.

Dank der Modernisierungen und der Nutzung von Leistungsreserven hat CEZ
in Dukovany und Temelin eine Leistungssteigerung erreicht, die mit dem
Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks oder mehrerer großer
Kohlekraftwerke vergleichbar ist.

„In Dukovany und Temelín verfolgen wir zwei langfristige Hauptziele. Ein
sicherer und zuverlässiger Betrieb über einen Zeitraum von sechzig
Jahren und das schrittweise Erreichen einer durchschnittlichen
Jahresstromproduktion von bis zu 32 TWh. Die Modernisierung der Anlagen
und die Nutzung der Projektreserven helfen uns, diese Ziele zu
erreichen“, sagt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands von CEZ und
Direktor der Kernenergieabteiluung ebi CEZ.

Das Projekt zur Verbesserung der Sicherheit und des Wirkungsgrads des
Kraftwerks Dukovany wurde im Jahre 2020 in vollem Umfang in Angriff
genommen. Dank kleinerer Änderungen konnten die Energietechniker die
Temperatur des Wassers im Primärkreislauf am Reaktorausgang um etwa 2°C
von 298,4 auf 300,4°C erhöhen. Dadurch können die Turbinen unter
optimalen Bedingungen 12 MWe mehr elektrische Leistung liefern.

Das Projekt umfasste auch die Umstellung auf einen 16-monatigen
Brennstoffzyklus, der ab dem Jahr 2023 längere Erzeugungsintervalle
gewährleistet. Dukovany und Temelín sind die Quellen, die die größten
Mengen sauberen Stroms produzieren.
Autor: Jiri Bezdek, Pressesprecher, AKW Dukovany
/gr/

Doosan Skoda Power soll den größten Teil der Fertigstellung neuer
Dukovany-Blöcke übernehmen. Das Unternehmen wird für die gesamte
Turbineninsel verantwortlich sein
10.4.2025
Tschechischer Rundfunk

Die Verhandlungen über die Fertigstellung neuer Blöcke des
Kernkraftwerks Dukovany stehen kurz vor dem Abschluss. Die Verträge
zwischen CEZ ČEZ und KHNP sind ausgehandelt. Auch die Verhandlungen über
die Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem gigantischen Vertrag
sind fortgeschritten. Der größte Anteil, zwischen zehn und zwanzig
Prozent, soll an das Pilsener Unternehmen Doosan Skoda Power gehen. Das
bestätigte Daniel Prochazka, ihr Geschäftsführer, gegenüber dem
Tschechischen Rundfunk.

Dies ist nicht nur für die tschechischen Unternehmen, sondern auch für
die Politiker ein Thema geworden. Es ging um die Frage, wie
gewährleistet werden kann, dass die tschechische Industrie tatsächlich
am Bau der beiden Blöcke in Dukovany beteiligt wird. Skoda Power aus
Pilsen steht jetzt kurz davor. „Wir verhandeln gerade über einen
Vertrag, der die nächsten Schritte für künftige Verträge formalisieren
wird“, erklärte der Geschäftsführer Daniel Prochazka.

Dieser Vertrag soll von Doosan und KHNP zur gleichen Zeit unterzeichnet
werden wie der Vertrag zwischen CEZ und KHNP über den Bau der Blöcke.

Doosan stellt Dampfturbinen her, und es wurde von Anfang an erwartet,
dass Doosan diese im Falle des koreanischen Sieges bei der Ausschreibung
an Dukovany liefern würde. Doch nun scheint es, dass das Unternehmen
einen größeren Auftrag erhält, nämlich für die gesamte so genannte
Turbineninsel oder Turbinenhalle. Laut Prochazka handelt es sich dabei
um einen wirklich großen Teil des Gesamtauftrags.

„Wenn wir einen Vertrag in der Größenordnung bekommen, über die wir
jetzt sprechen, könnte er zwischen zehn und zwanzig Prozent des
Gesamtpreises der Anlage ausmachen“, sagt Prochazka.

Bei geschätzten 400 Milliarden für die beiden Blöcke in Dukovany
sprechen wir von 40 bis 80 Milliarden Kronen.

Aber Doosan kann sie nicht selbst herstellen und bauen. Aufgrund des
großen Umfangs der Liefer- und Konstruktionsarbeiten liegt dies nicht in
der Macht des Unternehmens. „Wir erwägen derzeit, neben den Mitgliedern
der Tschechischen Energieallianz auch andere tschechische Zulieferer
darin einzubeziehen. Das wären dann wirklich Dutzende von Unternehmen“,
räumte Prochazka ein.

Tschechische Unternehmen könnten beispielsweise an der Planung, der
Lieferung von Technologien und den Bauarbeiten beteiligt sein.

Beteiligung tschechischer Unternehmen…

Wir sprechen aber immer noch von maximal 20 Prozent des Gesamtauftrags.
Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek von der STAN-Bewegung wollte
vor der Unterzeichnung von Verträgen mit der KHNP mindestens 30 Prozent
für tschechische Unternehmen haben.

Die Unterzeichnung der Verträge mit KHNP ist jedoch noch einige Wochen
entfernt. Es ist daher möglich, dass sich noch etwas anderes ergibt.
Nach Ansicht von Petr Zavodsky, dem Direktor der
CEZ-Kernkraftwerksbauabteilung, ist dies realistisch.

„Das Engineering macht etwa fünfzehn bis zwanzig Prozent, so dass wir
jetzt schon einige Schritte in Auftrag geben können, die vielleicht zu
zehn Prozent führen werden“, so Zavodsky.

Und insgesamt, so Závodský, sollte die tschechische Industrie während
des gesamten Baus von Dukovany bis zu 60 Prozent erhalten, was die
tschechische Energieallianz gefordert und auch das KHNP zugesagt hat.

Die tschechische Energieallianz wollte sich nicht zu ihrer Zufriedenheit
mit den bisherigen Verhandlungen äußern. Minister Vlcek sagte, dass das
Ziel nach wie vor 60 Prozent insgesamt und etwa 30 Prozent bei der
Unterzeichnung des Vertrags sei.

Bevor CEZ einen Vertrag mit KHNP unterzeichnen kann, muss die
Antimonopolbehörde über eine Beschwerde des erfolglosen Bieters der
Nuklearausschreibung – der französischen Firma EDF – entscheiden.

Der Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP über den Bau von zwei
neuen Blöcken des Kernkraftwerks Dukovany wird noch in diesem Quartal
unterzeichnet werden, sagte Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) am
Donnerstag.

Quelle:
https://www.irozhlas.cz/ekonomika/nejvetsi-cast-z-dostavby-dukovan-si-ma-ukrojit-doosan-skoda-power-na-starost_2504101336_jar.
/gr/


CEZ – Stiftung, Kernkraftwerk Dukovany und Unterstützung der Mikroregion
Moravskokrumlovsko im Jahr 2024
8.4.2025                Zrcadlo         Seite 2

Im Jahr 2024 hat die Mikroregion Moravskokrumlovsko dank eines Beitrags
der Stiftung der Energiegesellschaft CEZ Ausrüstung gekauft, um das
gemeinschaftliche und soziale Leben ihrer Mitgliedsgemeinden zu
unterstützen. Nach den Wünschen der einzelnen Mitgliedsgemeinden wurden
für die Gemeinden Cermakovice, Dobelice, Jamolice, Jezerany-Marsovice,
Kadov, Kubsice, Morasice, Vedrovice insgesamt 9 Stück Partyzelte 3×3 m
und für die Gemeinden Bohutice, Dobrinsko und Rybniky 5 Stück Partyzelte
3×3 m gekauft.
Gartengarnituren oder Buffettische wurden auch für Veranstaltungen im
Freien für die Gemeinden Dobrinsko, Dzbanice, Homi Dubnany, Olbramovice,
Skalice, Trstenice, Tulesice, Vemyslice und Rybniky gekauft.
Die gekaufte Ausrüstung wird den Mitgliedsgemeinden der Region
Moravskokrumlovsko bei der Organisation von kommunalen oder vereinlichen
sozialen, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen helfen und so zur
Bereicherung des Lebens in der Region beitragen.
/gr/

Die Westböhmishe Universität stellt die Arbeit der Zukunft in den
Mittelpunkt
11.4.2025               Special DNES            Seite 8         Jitka Kubikova

Gespräch mit Lukas Vondrovic, Direktor von SURAO, über das geplante
Atommüll-Endlager
10.4.2025               Tschechischer Rundfunk

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer:
Wohin damit? So klingt die berühmte Neruda-Frage. In der heutigen
Sendung geht es um das Thema: Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Dr.
Lukas Vondrovic, Geologe bei der Behörde für die Entsorgung radioaktiver
Abfälle (SURAO), hat unsere Einladung zu unserer Sendung angenommen.
Guten Tag.

-Vondrovic: Guten Tag an Sie und Ihre Zuhörer.

-Redakteur Pavel Hala:
Und unser Gast ist der Geologe, der Direktor der Behörde für die
Entsorgung radioaktiver Abfälle, Lukas Vondrovic, noch einmal, guten
Abend.
Für viele Zuhörer. Wenn sie nur das Wort Atommüll sagen, werden sie
wütend, sie bekommen Angst. Ich würde mir wünschen, dass wir diese 20
Minuten der heutigen Sendung, für eine, sagen wir mal, Aufklärung oder
Beruhigung und Diskussion darüber nutzen, was wir als Tschechische
Republik eigentlich machen müssen, was vor uns liegt und was nicht
passieren wird. Ich verstehe, dass die Wahl der Atommüll-Standorte,
immer den betroffenen Gebieten, logischerweise Angst machen, und deshalb
möchte ich in der heutigen Sendung grundlegende Fakten, Mythen,
Fragezeichen diskutieren. Also nochmals vielen Dank, dass Sie sich die
Zeit genommen haben. Herr Direktor. Welche Abfälle fallen eigentlich in
der Kernkraftindustrie an, gibt es besonders gefährliche Abfälle, gibt
es Kategorien, oder wie viel fällt an? Lassen Sie uns einige
Grundinformationen zu bekommen, damit wir dann darüber diskutieren
können, wie wir mit diesen Abfällen umgehen sollen.

-Vondrovic: Dieses Material fällt also nicht nur in der
Kernkraftindustrie an, sondern im gesamten Spektrum unserer Aktivitäten,
und es ist Material, das wir immer mit Respekt und äußerster Sorgfalt
behandeln und immer die Lösungen wählen müssen, die für den jeweiligen
radioaktiven Abfall, für diese Kategorie, geeignet sind. Das am besten
geeignete Material ist das Material, das wir bereits in den Endlagern
lagern können, die wir jetzt betreiben. Die Tschechische Republik kann
in dieser Hinsicht stolz sein, unser Endlager, das älteste Endlager,
Richard, ist seit 50, 60 Jahren in Betrieb, aber es ist ein Endlager
nicht für Kraftwerksabfälle, sondern für Forschungsabfälle oder
landwirtschaftliche Abfälle aus der Medizin, und für die
Kraftwerksabfälle betreiben wir das Endlager Dukovany, es ist ein
Endlager, das niedrigaktive Abfälle aus dem Betrieb unserer beiden
Kernkraftwerke enthält. Das sind etwa 2.000 Behälter pro Jahr, also
nicht wenig.

-Redakteur: Das möchte ich fragen, denn als ich mich auf die heutige
Sendung vorbereitete, las ich diese Thesen von der Vision, dass die
Kernenergie eines Tages abfallfrei sein wird. Sind wird shon auf dem Weg
dazu oder müssen wir auch in Zukunft mit den radioaktiven Abfällen
rechnen?

-Vondrovic: Es gibt immer keine Lösung, die keinen Abfall produziert. Es
gibt Möglichkeiten der Wiederaufbereitung, aber davon wird weltweit
Abstand genommen. Es ist eine Lösung, die teuer ist und außerdem Abfälle
erzeugt, die entsorgt werden müssen. Unsere grundlegende Strategie
besteht darin, darauf vorbereitet zu sein, dass es im Jahr 2050
radioaktive Abfälle und nicht nur abgebrannte Brennelemente geben wird,
die in einem Tiefenlager entsorgt werden können, denn das ist in der Tat
nicht der richtige Weg. In Finnland hat man den Weg des Baus eines
Tiefenlagers gewählt,  die Schweden sind bereits auf dem Weg oder in der
Bauphase des Endlagers für hochradioaktive Abfälle, die Franzosen haben
vor kurzem eine Baugenehmigung beantragt, Kanada und die Schweiz haben
den endgültigen Standort ausgewählt. Daher das Atommüll-Endlager. Und
wir gehen den Weg, den all diese entwickelten Länder auch gehen.

-Redakteur: Sie stehen in Kontakt mit diesen Organisationen oder Ihren
Gesprächspartnern in den von Ihnen genannten Ländern, der Widerstand der
Einheimischen ist verständlich. Die Schweden und die Finnen hatten
dasselbe Problem.

-Vondrovic: Was die Kommunikation mit diesen Partnern angeht, so ist das
einer der Punkte bei der Entwicklung eines Tiefenlagers, der wirklich
schön ist. Dies ist ein weltweit einzigartiges Projekt, und wir können
das beste Know-how mit den Besten der Welt teilen. Und wir sind wirklich
sehr offen in dieser Gemeinschaft von Fachleuten und in diesen
Diskussionen und finden gemeinsame Lösungen. Es ist ein bisschen so, wie
wenn man eine Rakete baut, um zum Mars oder zum Mond zu fliegen – es ist
wirklich eine sehr erstaunliche Reise, auf die wir uns alle begeben.
Was die Kommunikation mit der Öffentlichkeit betrifft, so gibt es
natürlich kein Land, in dem ein Projekt wie dieses nicht gewisse
Emotionen hervorruft, jedes Nuklearprojekt, und nicht nur Nuklear-,
sondern auch Infrastrukturprojekte, wecken Emotionen, und das ist
verständlich. Aber unsere grundlegende Weg besteht darin, eine
verantwortungsvolle Lösung zu finden und alle Informationen öffentlich
zugänglich zu machen und für sie zu werben.

-Redakteur: Wenn wir sagen, dass das Tiefenlager für immer ist, dann
heißt das in Anführungszeichen, dass wir davon ausgehen, dass künftige
Generationen in 100 oder 200 Jahren in der Lage sein werden, die Abfälle
aus diesem Tiefenlager in irgendeiner Weise zu nutzen, oder dass sie
bereits irgendwie in diesem Land konserviert und für immer dort belassen
werden?

-Vondrovic: Technisch gesehen kann man also alles machen, man kann sich
wirklich alles vorstellen, aber ein Endlager ist von Natur aus eine
Lösung, die unumkehrbar ist und bei der das Material nicht mehr
verwendet wird.

-Redakteur: Lassen Sie uns noch einmal rekapitulieren. Wir haben gesagt,
der mittlere gefährliche Abfall. 1500, 2000 Fässer pro Jahr, 200 Liter
groß aus rostfreiem Stahl, das ist einfacher. Wir haben nicht von der
Menge der gefährlichen Abfälle gesprochen. Dukovany und Temelín, wie
viel produzieren die Atomkraftwerk pro Jahr?

-Vondrovic: Es ist ein Vielfaches davon, es sind etwa 100 Tonnen
gebrauchte Brennstoffe, aber es sind nicht nur gebrauchte Brennstoffe,
die in das Tiefenlager kommen. Auch bereits gefährliche Materialien wie
Bestrahlungsköpfe aus dem medizinischen Bereich werden dorthin gelangen.
Und ein erheblicher Teil des Inventars wird auch aus Teilen von
Kernkraftwerken bestehen, wenn sie einmal stillgelegt werden.

-Redakteur: Wie groß wird oder sollte die Kapazität des Tiefenlagers
sein, wie viele Jahre sollte es für die Bedürfnisse der Tschechischen
Republik reichen;

-Vondrovic: Das Endlager muss immer gewährleistet sein, so dass es alle
Abfälle aufnehmen kann, die hier anfallen werden und anfallen können.
Das ist unsere Grundstrategie. Im Moment und bei unseren Plänen für die
Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik setzen wir auf
alle bestehenden Anlagen, alle neuen großen Quellen und einige kleine
modulare Reaktoren. Was die Dauer des Betriebs betrifft, so hängt es
davon ab, wie die Atomflotte oder die Atomindustrie arbeitet und wie
lange das Tiefenlager in Betrieb sein wird, solange es für den Bedarf an
Kernenergie benötigt wird.

-Redakteur: Temelín soll ausgebaut werden, so dass man davon ausgehen
kann, dass es zum Beispiel mehr gefährliche Abfälle pro Jahr geben wird.

-Vondrovic: Natürlich, und wir rechnen damit, wir rechnen immer damit in
diesen Berechnungen, und das Tiefenlager wird dafür ausgelegt, die
Betriebszeit wird bis etwa Mitte des nächsten Jahrhunderts sein, also es
ist wirklich ein sehr langfristiges Projekt.

-Redakteur: Nun, wieder eine Art Laienfrage, aber ich frage für die
Zuhörer, gibt es irgendeinen Ort, an dem das Gestein so tief geht , so
dass es nicht herauskommen kann, die Radioaktivität meine ich, so dass
sie nicht schaden kann, ist es in irgendeiner Weise bewacht? Rein
hypothetisch ist der gewählte Standort bereits genehmigt, er ist im
Masterplan enthalten. Abgesehen davon, obwohl ihnen alles erklärt wird,
was im Hinblick auf die Sicherheit und die Gefahr einer möglichen
Radioaktivität notwendig ist, müssen sich die Menschen über irgendetwas
anderes Sorgen machen, wie z. B. erhöhten Verkehr, Lkw-Verkehr, erhöhten
Verkehr in der Gegend, denn normalerweise sind dies abgelegene Orte oder
eine Art indirekte Stadtzentren.

-Vondrovic: Sie haben absolut nichts zu befürchten. Der Standort für die
Tiefenlagerung muss, wie Sie sagten, in der besten Geologie liegen. Für
mich als Geologe ist das immer wieder eine Überraschung, denn es muss
das langweiligste Gesteinstück sein, das man in diesem Land finden kann.
Was den eigentlichen Betrieb betrifft, so wird das Oberflächenareal
außerhalb des bebauten Gebiets der Dörfer liegen, und hier versuchen
wir, einen Standort für das Oberflächengelände zu finden, das optimal in
die Landschaft passt und über eine geeignete Anbindung an die
Verkehrsinfrastruktur verfügt.

-Redakteur: Ich werde noch ein paar Minuten mit dem Direktor der Behörde
für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO, Dr. Lukas Vondrovic,
einem Geologen, sprechen. Einer der Standorte ist Brezovy potok. Wie
kommuniziert der Staat mit den Anwohnern? Natürlich gab und gibt es
Widerstand, natürlich gibt es Atommüll. Man verwendet das Wort
„gefährlich“ usw. Wie steht es um die Kommunikation und die Unterfrage
von Ihrer Seite? Der Staat kann als letzte Instanz diesen Standort
selber auswählen, die Entsorgung an diesem bestimmten ausgewählten
Standort anordnen.

-Vondrovic: Wir bieten also Kommunikation an, wir können niemanden zur
Kommunikation zwingen. Wir bieten den Gemeinden das Format lokaler
Arbeitsgruppen an, in denen wir neben Informationen über das tägliche
Leben am Standort zum Beispiel auch über die Form des Oberflächenareals
diskutieren können. Wenn Interesse an anderen Themen besteht, geben wir
eine eigene Zeitschrift heraus, Nachrichten von SURAO, die eine Auflage
hat, wie die Zeitschrift Reflex, und wir haben eine Zeit lang soziale
Netzwerke betrieben.
Was definitiv nicht Standard ist, ist, dass wir alle unsere technischen
und fachlichen Berichte veröffentlichen. So können auch die Bewohner der
Gemeinden viel über die Geologie, die Umwelt, den Grundwasserfluss
erfahren.

-Redakteur: Als ich mich auf die heutige Sendung vorbereitete, habe ich
auch eine Meinung gehört. Ordnen wir sie als totalitär ein. Manche Dinge
sollte der Staat selbst entscheiden und niemanden fragen. Nehmen Sie das
wirklich in Anführungszeichen, aber es ist eine Meinung, nach der ich
Sie fragen will, weil ich mir sicher bin, dass Sie ihr auch schon
begegnet sind. Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass wir alle
radio-diagnostische Methoden im Gesundheitswesen verwenden, dass wir
alle Strom brauchen und so weiter und so fort, aber niemand will dazu
Stellung nehmen, wohin die Abfälle danach gelangen sollen. Was sagen Sie
dazu?

-Vondrovic: Wir als Tschechische Republik haben also, wie zum Beispiel
die Schweiz, den Ansatz gewählt, einen Standort nach fachlichen, in
unserem Fall sicherheitstechnischen Kriterien auszuwählen, wobei für uns
die hervorragende Geologie und der Grundwasserfluss im Vordergrund
stehen. Diese Auswahl wird aber sicher nicht ohne die Stimme der
Gemeinden erfolgen. Die Gemeinden haben seit langem gefordert, dass das
Verfahren gesetzlich beschrieben wird, und nachdem SURAO auf der
Grundlage einer technischen Bewertung den sichersten Standort
vorschlägt, wird die Regierung nach Konsultationen mit den Gemeinden die
Entscheidung treffen. Die Gemeinden haben also ein Mitspracherecht und
eine Rolle bei dieser Entscheidung. Aber von uns Ingenieuren wird die
Regierung Informationen über den sichersten Standort erhalten. Von den
vier möglichen Standorten, die wir jetzt haben.
/gr/

Die Menschen im Dorf haben Angst bekommen: der Staat will hier den
abgebrannten Kernbrennotf lagern
10.4.2025               Seznam Zpravy           Tomas Klezl

Die Dörfer in der Region Böhmerwals verklagen wegen den Plänen für den
Bau des Atommüll-Endlagers den Staat. Auch nach jahrelangen Beteuerungen
von Wissenschaftlern glauben sie nicht, dass der Bau sicher sein wird.

Wahrscheinlich wird keiner der Menschen, die bei seinem Wanders durch
die Region Bohmerwald in das Dorf Chanovice kommen, überrascht sein zu
erfahren, dass es sich um ein ehemaliges „Dorf des Jahres“ in der Region
Pilsen handelt. Dieser von zwei Ministerien veranstaltete Wettbewerb ist
zwar schon 14 Jahre her, aber das achthundert Einwohner zählende Dorf
blüht immer noch auf. Besonders in der frischen Frühlingssonne sieht es
idyllisch aus.

„Früher herrschte hier überall Chaos. Wir haben angefangen, es in
Ordnung zu bringen und alles aufzuräumen. Wir haben dem Dorf ein ganz
anderes Aussehen gegeben“, sagt Petr Klasek, ein zweiundsechzigjähriger
Mann mit langem Bart, stolz, während er sich in dem Gebiet zwischen dem
örtlichen Schloss und der Kirche umsieht, das von ländlichen Gebäuden
umgeben ist, die einfühlsam im traditionellen Stil restauriert wurden.

„Heute gibt es dort eine Schule und eine Bibliothek. Es gibt eine
Turnhalle, eine Galerie der Träger der lokalen Tradition. Und ich habe
dort viel unterrichtet“, zeigt er auf das Gelände und begrüßt gleich
darauf die vorbeigehenden Erstklässler. „Wir haben hier eine große
Vision“, fügt der Mann hinzu, der bis zum Jahr 2022 vier Amtszeiten als
Bürgermeister in dem Dorf wirkte.

Aber diese Vision ist jetzt in Gefahr, sagen er und Hunderte von anderen
Anwohnern. Die hiesige Landschaft ist nicht nur wegen ihrer Schönheit
außergewöhnlich. Um herauszufinden, warum, müssten wir Hunderte von
Metern unter die Erde schauen. Chanovice und die anderen Dörfer, die
zusammen den Endlager -Standort Brezovy potok bilden, stehen auf extrem
festem und stabilem Fels. Ein solches Gestein ist fast nirgendwo sonst
in der Tschechischen Republik zu finden.

Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass das wenig bekannte Dorf in
der Region Bohmerwald in den letzten Jahrzehnten die Aufmerksamkeit von
Ministerien und renommierten Wissenschaftlern auf sich gezogen hat. Der
Staat hat das Gebiet als einen der Standorte identifiziert, an dem das
wahrscheinlich größte Umweltprojekt in der Geschichte der Tschechischen
Republik, das für die Zukunft des Landes von entscheidender Bedeutung
ist, in Zukunft gebaut werden könnte. Ein Tiefenlager für
hochradioaktive Abfälle.

Bedenken hinsichtlich der Landschaft und des Wassers….

Der Plan sieht vor, dass in den nächsten Jahrzehnten ein riesiges
Bergwerk unter der Oberfläche entsteht, in das schrittweise gefährliche
Abfälle aus den tschechischen Kernkraftwerken, einschließlich
abgebrannter Brennelemente, eingelagert werden sollen. Dort soll er dann
für immer in Behältern verbleiben, auch für Millionen von Jahren.
Darüber hinaus wird ein Areal auf der Oberfläche von bis zu 20 Hektar
über der Erde entstehen.

„Die Lagerung in der Tiefe gilt als die sicherste Art der Entsorgung von
hochradioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen weltweit“,
heißt es auf der Website der Verwaltung der Laderstätten für radioaktive
Abfälle  (SURAO). Wissenschaftler auf der ganzen Welt stimmen dem zu.
Finnland plant die Eröffnung der weltweit ersten Anlage dieser Art im
nächsten Jahr, und auch Schweden und die Schweiz arbeiten an einer
eigenen Anlage.

Die Einwohner von Chanovice wissen schon seit 30 Jahren, dass in den
Hügeln der Region Klatovy ein Endlager gebaut werden könnte. Doch auch
heute noch schaudert es die meisten Einheimischen bei dem Wort
„Endlager“. Wissenschaftler von SÚRAO haben wiederholt erklärt, dass der
Bau des Projekts an diesem Standort nicht genehmigt würde, wenn sich
herausstellen sollte, dass er in irgendeiner Weise gefährlich für die
Umgebung ist. Auch das Risiko einer Störung des Grundwassers sollte
vernachlässigbar sein. Den Anwohnern reicht dies jedoch nicht aus.

„Ich bin damit nicht einverstanden. Es wird ein unglaublicher Eingriff
in die Landschaft sein. Und was wird mit dem Wasser passieren? Ich habe
Angst, dass wir es verlieren werden“, sagt Frau Eva in der Kirche. „Wir
sind definitiv dagegen. Wir wissen nicht, ob es sicher sein wird. Man
lebt hier seit Jahren und hört es ständig. Das muss die jungen Leute
vergraulen“, fügt die Seniorin Helena Paksteflova hinzu.

„Als sie es uns zum ersten Mal sagten, waren wir alle entsetzt.
Innerhalb von zwei Minuten wurde uns gesagt, dass wir einer der in Frage
kommenden Standorte seien und dass wir nichts dagegen machdn könnten. Es
war, als säßen mir die Bolschewiken wieder im Nacken“, sagte Petr
Klasek, ein ehemaliger langjähriger Bürgermeister, der die Gemeinde in
der Endlagerfrage immer noch vertritt.

Mit jedem Jahr, das vergeht, wächst die Nervosität. Dutzende anderer
Standorte wurden nach und nach aus der Auswahl gestrichen, wobei Brezovy
potok unter den letzten vier weiter bleibt. Und das, obwohl sich die
örtlichen Behörden von Anfang an gegen den Plan ausgesprochen haben.
Außerdem ist der Termin, an dem die Tschechische Republik das Endlager
eröffnen möchte, viel näher gerückt. Ursprünglich war vom Jahr 2065 die
Rede, doch der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstellung des Endlagers
im Jahr 2050 vor.

Und letzte Woche gab es einen weiteren Rückschlag für die Anwohner. Das
Umweltministerium wies den Einspruch der Gemeinden gegen die Ausweisung
von Erkundungsgebieten für das geplante Endlager am Standort Brezovy
potok zurück. In diesem Verfahrensschritt hatten die Gemeinden
detailliertere Informationen, beispielsweise über Tiefbohrungen,
gefordert. So werden demnächst Erkundungsarbeiten beginnen, die nähere
Informationen über das Gestein, die Festigkeit des Gebirges oder den
Zustand des Grundwassers geben werden. Und sie werden feststellen, ob
der Standort tatsächlich für den Bau geeignet ist.

Doch die Gemeinden haben eine Kehrtwende vollzogen: Sie wollen das
Ministerium wegen der Erkundungsgenehmigung verklagen. „Die Klage wird
zur Zeit vorbereitet. Alle Gemeindenvertreter aus dem Standort haben
darüber gesprochen, und man hat sich recht schnell darauf geeinigt, den
Rechtsweg zu beschreiten“, so der ehemalige Bürgermeister Klasek.

„Das Umweltministerium hat die Klageschrift noch nicht erhalten. Solange
wir den genauen Wortlaut der Klage nicht kennen, können wir uns nicht
weiter dazu äußern“, sagte gegenüber Seznam Zpravy die Sprecherin des
Umweltministeriums Veronika Krejci.

Chanovice bekommt fünf Millionen pro Jahr

Warum stört die Einheimischen das geplante Projekt eigentlich so sehr?
Schließlich soll die Fläche nicht größer sein als die des
Holzverarbeitungswerks hinter dem Dorf. Es wurde erst nach der
Jahrtausendwende hier gebaut. Außerdem wäre der Standort wahrscheinlich
weit von Chanovice entfernt. Und, so versprachen die SÚRAO-Vertreter, es
würden renommierte Architekten an der Planung beteiligt, damit es sich
möglichst gut in die Landschaft einfügt.

„Aber es werden neue Straßen, Ablufttürme, kanalisierte Wasserläufe und
Gleisanschlüsse benötigt. Auch radioaktives Material wird hierher
transportiert werden. Und was ist mit der abgebauten Erdmasse? Außerdem
werden Hunderte von Menschen für den Bau einziehen. Das haben wir schon
bei der Eröffnung des Werks erlebt, als die Kriminalitätsrate anstieg“,
sagt Klasek, der Vertreter der Gemeinde in dieser Frage.

„Ich muss betonen, dass wir nicht gegen die Entwicklung sind“, fügt er
hinzu. „Wir sind keine Nachzügler, Rückwärtsgewandte, Alteingesessene,
wie einige Leute uns nennen. Eines der größten Unternehmen der Region
ist hier groß geworden, hier wird nachhaltiges Holz verarbeitet, das hat
Tradition. Aber es geht ums Prinzip“, sagt Klasek.

Nach jahrelangen Streitigkeiten und stürmischen Verhandlungen sei das
Verhältnis der Kommunen zu SÚRAO bereits stark beschädigt. Die
betroffenen Gemeinden haben zu wenig Mitspracherecht bei der
Entscheidung über das Endlager. Und Klasek ist der Meinung, dass den
Kommunen und der Bevölkerung bis heute nicht ausreichend mitgeteilt
wurde, was sie von einem möglichen Endlager haben werden.

Die SÚRAO-Sprecherin Martina Bila argumentiert dagegen, dass die
Kommunen bereits jetzt satte Entschädigungen erhalten. Zwischen den
Jahren 2015 und 2023 erhielten die Gemeinden in den neun ausgewählten
Tiefenlagerstandorten insgesamt über 200 Millionen. Ab diesem Jahr
werden die Entschädigungen noch weiter steigen. Chanovice zum Beispiel
erhält fast 5 Millionen Kronen pro Jahr. Und wenn die Tschechische
Republik beschließt, hier ein Endlager zu bauen, wird die Entschädigung
noch viel höher ausfallen.

In drei Jahren soll es schon klar sein-  SÚRAO wird den endgültigen
Standort empfehlen. Laut Klasek steht aber schon jetzt fest, dass sich
die Meinung der Bevölkerung nicht ändern wird. „Sie haben hier schon
kleine Kinder herumlaufen gesehen. Und das ist unser Ziel. Die Region
für unsere Nachkommen so zu erhalten, wie wir sie jetzt kennen“, sagt
er.

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/domaci-lidem-ve-vsi-zatrnulo-stat-tu-chce-ulozit-vyhorele-jaderne-palivo-273587

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Historisch die höchste Leistung
Doosan Skoda Power soll den größten Teil der Fertigstellung neuer
Dukovany-Blöcke übernehmen. Das Unternehmen wird für die gesamte
Turbineninsel verantwortlich sein
CEZ – Stiftung, Kernkraftwerk Dukovany und Unterstützung der Mikroregion
Moravskokrumlovsko im Jahr 2024
Die Westböhmishe Universität stellt die Arbeit der Zukunft in den
Mittelpunkt
Gespräch mit Lukas Vondrovic, Direktor von SURAO, über das geplante
Atommüll-Endlager
Die Menschen im Dorf haben Angst bekommen: der Staat will hier den
abgebrannten Kernbrennotf lagern

Historisch die höchste Leistung
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Kraftwerks Dukovany eine neue erhöhte Leistung im vierten
Kraftwerksblock von Dukovany erreicht. CEZ hat damit die Umrüstung aller
vier Reaktorblöcke von 500 auf 512 MWe abgeschlossen. Die erreichbare
Gesamtleistung des Kraftwerks erhöhte sich ab dem Jahr 2024 um 48 MWe.
Damit erhöht sich die jährliche Gesamtstromerzeugung der Anlage in
diesem Jahr um bis zu 350.000 MWh.

Am letzten Sonntag im März, um 17:20 Uhr, erreichten die Operateure des
Kernkraftwerks Dukovany erstmals den neuen erhöhten Leistungswert am
vierten Kraftwerksblock, der dem erreichbaren Wert von 512 MWe
entspricht. Damit haben sie den Prozess, den Block 3 im April, Block 2
im August und Block 1 im November des letzten Jahres durchlaufen haben,
erfolgreich abgeschlossen.
Als die Atomanlage in Dukovany vor Jahren zum ersten Mal in Betrieb
genommen wurde, lieferte dabei jeder der Blöcke nur 440 MWe Strom.

„Ähnlich wie bei den ersten drei Blöcken ging der Erhöhung der Leistung
der Blöcke auf jetzt 512 Megawatt ein großer Aufwand an Arbeit und
Kontrollen voraus. Es ist immer eine Bedingung, dass wir das
Sicherheitsniveau nicht senken dürfen. Deshalb haben wir auch noch eine
Reihe von Verifikationsprüfungen und Tests vor uns“, erklärt Roman
Havlin, Direktor des Kernkraftwerks Dukovany.

Dank der Modernisierungen und der Nutzung von Leistungsreserven hat CEZ
in Dukovany und Temelin eine Leistungssteigerung erreicht, die mit dem
Bau eines kleineren Kernkraftwerksblocks oder mehrerer großer
Kohlekraftwerke vergleichbar ist.

„In Dukovany und Temelín verfolgen wir zwei langfristige Hauptziele. Ein
sicherer und zuverlässiger Betrieb über einen Zeitraum von sechzig
Jahren und das schrittweise Erreichen einer durchschnittlichen
Jahresstromproduktion von bis zu 32 TWh. Die Modernisierung der Anlagen
und die Nutzung der Projektreserven helfen uns, diese Ziele zu
erreichen“, sagt Bohdan Zronek, Mitglied des Vorstands von CEZ und
Direktor der Kernenergieabteiluung ebi CEZ.

Das Projekt zur Verbesserung der Sicherheit und des Wirkungsgrads des
Kraftwerks Dukovany wurde im Jahre 2020 in vollem Umfang in Angriff
genommen. Dank kleinerer Änderungen konnten die Energietechniker die
Temperatur des Wassers im Primärkreislauf am Reaktorausgang um etwa 2°C
von 298,4 auf 300,4°C erhöhen. Dadurch können die Turbinen unter
optimalen Bedingungen 12 MWe mehr elektrische Leistung liefern.

Das Projekt umfasste auch die Umstellung auf einen 16-monatigen
Brennstoffzyklus, der ab dem Jahr 2023 längere Erzeugungsintervalle
gewährleistet. Dukovany und Temelín sind die Quellen, die die größten
Mengen sauberen Stroms produzieren.
Autor: Jiri Bezdek, Pressesprecher, AKW Dukovany
/gr/

Doosan Skoda Power soll den größten Teil der Fertigstellung neuer
Dukovany-Blöcke übernehmen. Das Unternehmen wird für die gesamte
Turbineninsel verantwortlich sein
10.4.2025
Tschechischer Rundfunk

Die Verhandlungen über die Fertigstellung neuer Blöcke des
Kernkraftwerks Dukovany stehen kurz vor dem Abschluss. Die Verträge
zwischen CEZ ČEZ und KHNP sind ausgehandelt. Auch die Verhandlungen über
die Beteiligung tschechischer Unternehmen an dem gigantischen Vertrag
sind fortgeschritten. Der größte Anteil, zwischen zehn und zwanzig
Prozent, soll an das Pilsener Unternehmen Doosan Skoda Power gehen. Das
bestätigte Daniel Prochazka, ihr Geschäftsführer, gegenüber dem
Tschechischen Rundfunk.

Dies ist nicht nur für die tschechischen Unternehmen, sondern auch für
die Politiker ein Thema geworden. Es ging um die Frage, wie
gewährleistet werden kann, dass die tschechische Industrie tatsächlich
am Bau der beiden Blöcke in Dukovany beteiligt wird. Skoda Power aus
Pilsen steht jetzt kurz davor. „Wir verhandeln gerade über einen
Vertrag, der die nächsten Schritte für künftige Verträge formalisieren
wird“, erklärte der Geschäftsführer Daniel Prochazka.

Dieser Vertrag soll von Doosan und KHNP zur gleichen Zeit unterzeichnet
werden wie der Vertrag zwischen CEZ und KHNP über den Bau der Blöcke.

Doosan stellt Dampfturbinen her, und es wurde von Anfang an erwartet,
dass Doosan diese im Falle des koreanischen Sieges bei der Ausschreibung
an Dukovany liefern würde. Doch nun scheint es, dass das Unternehmen
einen größeren Auftrag erhält, nämlich für die gesamte so genannte
Turbineninsel oder Turbinenhalle. Laut Prochazka handelt es sich dabei
um einen wirklich großen Teil des Gesamtauftrags.

„Wenn wir einen Vertrag in der Größenordnung bekommen, über die wir
jetzt sprechen, könnte er zwischen zehn und zwanzig Prozent des
Gesamtpreises der Anlage ausmachen“, sagt Prochazka.

Bei geschätzten 400 Milliarden für die beiden Blöcke in Dukovany
sprechen wir von 40 bis 80 Milliarden Kronen.

Aber Doosan kann sie nicht selbst herstellen und bauen. Aufgrund des
großen Umfangs der Liefer- und Konstruktionsarbeiten liegt dies nicht in
der Macht des Unternehmens. „Wir erwägen derzeit, neben den Mitgliedern
der Tschechischen Energieallianz auch andere tschechische Zulieferer
darin einzubeziehen. Das wären dann wirklich Dutzende von Unternehmen“,
räumte Prochazka ein.

Tschechische Unternehmen könnten beispielsweise an der Planung, der
Lieferung von Technologien und den Bauarbeiten beteiligt sein.

Beteiligung tschechischer Unternehmen…

Wir sprechen aber immer noch von maximal 20 Prozent des Gesamtauftrags.
Industrie- und Handelsminister Lukas Vlcek von der STAN-Bewegung wollte
vor der Unterzeichnung von Verträgen mit der KHNP mindestens 30 Prozent
für tschechische Unternehmen haben.

Die Unterzeichnung der Verträge mit KHNP ist jedoch noch einige Wochen
entfernt. Es ist daher möglich, dass sich noch etwas anderes ergibt.
Nach Ansicht von Petr Zavodsky, dem Direktor der
CEZ-Kernkraftwerksbauabteilung, ist dies realistisch.

„Das Engineering macht etwa fünfzehn bis zwanzig Prozent, so dass wir
jetzt schon einige Schritte in Auftrag geben können, die vielleicht zu
zehn Prozent führen werden“, so Zavodsky.

Und insgesamt, so Závodský, sollte die tschechische Industrie während
des gesamten Baus von Dukovany bis zu 60 Prozent erhalten, was die
tschechische Energieallianz gefordert und auch das KHNP zugesagt hat.

Die tschechische Energieallianz wollte sich nicht zu ihrer Zufriedenheit
mit den bisherigen Verhandlungen äußern. Minister Vlcek sagte, dass das
Ziel nach wie vor 60 Prozent insgesamt und etwa 30 Prozent bei der
Unterzeichnung des Vertrags sei.

Bevor CEZ einen Vertrag mit KHNP unterzeichnen kann, muss die
Antimonopolbehörde über eine Beschwerde des erfolglosen Bieters der
Nuklearausschreibung – der französischen Firma EDF – entscheiden.

Der Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen KHNP über den Bau von zwei
neuen Blöcken des Kernkraftwerks Dukovany wird noch in diesem Quartal
unterzeichnet werden, sagte Finanzminister Zbynek Stanjura (ODS) am
Donnerstag.

Quelle:
https://www.irozhlas.cz/ekonomika/nejvetsi-cast-z-dostavby-dukovan-si-ma-ukrojit-doosan-skoda-power-na-starost_2504101336_jar.
/gr/

CEZ – Stiftung, Kernkraftwerk Dukovany und Unterstützung der Mikroregion
Moravskokrumlovsko im Jahr 2024
8.4.2025                Zrcadlo         Seite 2

Im Jahr 2024 hat die Mikroregion Moravskokrumlovsko dank eines Beitrags
der Stiftung der Energiegesellschaft CEZ Ausrüstung gekauft, um das
gemeinschaftliche und soziale Leben ihrer Mitgliedsgemeinden zu
unterstützen. Nach den Wünschen der einzelnen Mitgliedsgemeinden wurden
für die Gemeinden Cermakovice, Dobelice, Jamolice, Jezerany-Marsovice,
Kadov, Kubsice, Morasice, Vedrovice insgesamt 9 Stück Partyzelte 3×3 m
und für die Gemeinden Bohutice, Dobrinsko und Rybniky 5 Stück Partyzelte
3×3 m gekauft.
Gartengarnituren oder Buffettische wurden auch für Veranstaltungen im
Freien für die Gemeinden Dobrinsko, Dzbanice, Homi Dubnany, Olbramovice,
Skalice, Trstenice, Tulesice, Vemyslice und Rybniky gekauft.
Die gekaufte Ausrüstung wird den Mitgliedsgemeinden der Region
Moravskokrumlovsko bei der Organisation von kommunalen oder vereinlichen
sozialen, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen helfen und so zur
Bereicherung des Lebens in der Region beitragen.
/gr/

Die Westböhmishe Universität stellt die Arbeit der Zukunft in den
Mittelpunkt
11.4.2025               Special DNES            Seite 8         Jitka Kubikova

Die Westböhmische Universität in Pilsen wird ihre Studenten auf völlig
neue und bald noch notwendigere Berufe vorbereiten. Einer der
Schwerpunkte ist die Kernenergie und die Elektromobilität.
Studium der Informatik-Lehramts  für Mittelchulen  oder der
Elektromobilität. Dies sind einige der neuen Programme, die von der
Westböhmischen Universität in Pilsen angeboten werden.

Interessenten für eine Spezialisierung im anschließenden
Magisterstudiengang Nuclear Engineering Management an der Fakultät für
Elektrotechnik sind angespannt, bei dem noch nicht sicher ist, ob die
Akkreditierung vor dem Aufnahmeverfahren abgeschlossen wird. „Wenn wir
bis Ende Juni keine Akkreditierung erhalten, werden wir das
Aufnahmeverfahren für diesen Studiengang erst im folgenden Jahr machen“,
sagte Jiri Kohout, Vizerektor für Studium an der Westböhmischen
Universität.

Dita Tarbajova vom Nationalen Akkreditierungsbüro für Hochschulbildung
teilte mit, dass die Nukleartechnik auf der Tagesordnung des Treffens im
April stehen wird. Wenn das Programm genehmigt wird, könnte die
Hochschule das Aufnahmeverfahren in diesem Jahr schaffen.

Auch ein neuer Bachelorstudiengang Umweltingenieurwesen an der Fakultät
für Maschinenwesen ist in Vorbereitung. Auch für dieses Programm ist die
Akkreditierungsfrist knapp, so dass die Bekanntgabe für das kommende
Schuljahr noch nicht sicher ist. „Damit reagieren wir auf die Nachfrage
der kommenden Generation von Studenten, die sich nicht nur für
Nachhaltigkeit, sondern auch für zukünftige Arbeitsplätze in diesen
Bereichen interessieren“, so Kohout.

Die Fakultät für Elektrotechnik  (FET) der Westböhmischen Universität
eröffnet in diesem Jahr zum ersten Mal den Nachfolgestudiengang
Elektromobilität und intelligente Verkehrssysteme. „Die Studenten können
aus drei Vertiefungsrichtungen wählen. Das erste ist die
Elektromobilität, moderne Verkehrsmittel und deren Antriebe, das zweite
ist Konstruktion und Design im Bereich der E-Mobilität und nicht zuletzt
Planung, Modellierung und Verkehrsmanagement“, erklärt Roman Pechanek,
Vizedekan für Bildung an der FET. Die Fakultät hat bereits zwei
Hybridautos angeschafft, auf denen die Studenten lernen werden.
/gr/

Gespräch mit Lukas Vondrovic, Direktor von SURAO, über das geplante
Atommüll-Endlager
10.4.2025               Tschechischer Rundfunk

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer:
Wohin damit? So klingt die berühmte Neruda-Frage. In der heutigen
Sendung geht es um das Thema: Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Dr.
Lukas Vondrovic, Geologe bei der Behörde für die Entsorgung radioaktiver
Abfälle (SURAO), hat unsere Einladung zu unserer Sendung angenommen.
Guten Tag.

-Vondrovic: Guten Tag an Sie und Ihre Zuhörer.

-Redakteur Pavel Hala:
Und unser Gast ist der Geologe, der Direktor der Behörde für die
Entsorgung radioaktiver Abfälle, Lukas Vondrovic, noch einmal, guten
Abend.
Für viele Zuhörer. Wenn sie nur das Wort Atommüll sagen, werden sie
wütend, sie bekommen Angst. Ich würde mir wünschen, dass wir diese 20
Minuten der heutigen Sendung, für eine, sagen wir mal, Aufklärung oder
Beruhigung und Diskussion darüber nutzen, was wir als Tschechische
Republik eigentlich machen müssen, was vor uns liegt und was nicht
passieren wird. Ich verstehe, dass die Wahl der Atommüll-Standorte,
immer den betroffenen Gebieten, logischerweise Angst machen, und deshalb
möchte ich in der heutigen Sendung grundlegende Fakten, Mythen,
Fragezeichen diskutieren. Also nochmals vielen Dank, dass Sie sich die
Zeit genommen haben. Herr Direktor. Welche Abfälle fallen eigentlich in
der Kernkraftindustrie an, gibt es besonders gefährliche Abfälle, gibt
es Kategorien, oder wie viel fällt an? Lassen Sie uns einige
Grundinformationen zu bekommen, damit wir dann darüber diskutieren
können, wie wir mit diesen Abfällen umgehen sollen.

-Vondrovic: Dieses Material fällt also nicht nur in der
Kernkraftindustrie an, sondern im gesamten Spektrum unserer Aktivitäten,
und es ist Material, das wir immer mit Respekt und äußerster Sorgfalt
behandeln und immer die Lösungen wählen müssen, die für den jeweiligen
radioaktiven Abfall, für diese Kategorie, geeignet sind. Das am besten
geeignete Material ist das Material, das wir bereits in den Endlagern
lagern können, die wir jetzt betreiben. Die Tschechische Republik kann
in dieser Hinsicht stolz sein, unser Endlager, das älteste Endlager,
Richard, ist seit 50, 60 Jahren in Betrieb, aber es ist ein Endlager
nicht für Kraftwerksabfälle, sondern für Forschungsabfälle oder
landwirtschaftliche Abfälle aus der Medizin, und für die
Kraftwerksabfälle betreiben wir das Endlager Dukovany, es ist ein
Endlager, das niedrigaktive Abfälle aus dem Betrieb unserer beiden
Kernkraftwerke enthält. Das sind etwa 2.000 Behälter pro Jahr, also
nicht wenig.

-Redakteur: Das möchte ich fragen, denn als ich mich auf die heutige
Sendung vorbereitete, las ich diese Thesen von der Vision, dass die
Kernenergie eines Tages abfallfrei sein wird. Sind wird shon auf dem Weg
dazu oder müssen wir auch in Zukunft mit den radioaktiven Abfällen
rechnen?

-Vondrovic: Es gibt immer keine Lösung, die keinen Abfall produziert. Es
gibt Möglichkeiten der Wiederaufbereitung, aber davon wird weltweit
Abstand genommen. Es ist eine Lösung, die teuer ist und außerdem Abfälle
erzeugt, die entsorgt werden müssen. Unsere grundlegende Strategie
besteht darin, darauf vorbereitet zu sein, dass es im Jahr 2050
radioaktive Abfälle und nicht nur abgebrannte Brennelemente geben wird,
die in einem Tiefenlager entsorgt werden können, denn das ist in der Tat
nicht der richtige Weg. In Finnland hat man den Weg des Baus eines
Tiefenlagers gewählt,  die Schweden sind bereits auf dem Weg oder in der
Bauphase des Endlagers für hochradioaktive Abfälle, die Franzosen haben
vor kurzem eine Baugenehmigung beantragt, Kanada und die Schweiz haben
den endgültigen Standort ausgewählt. Daher das Atommüll-Endlager. Und
wir gehen den Weg, den all diese entwickelten Länder auch gehen.

-Redakteur: Sie stehen in Kontakt mit diesen Organisationen oder Ihren
Gesprächspartnern in den von Ihnen genannten Ländern, der Widerstand der
Einheimischen ist verständlich. Die Schweden und die Finnen hatten
dasselbe Problem.

-Vondrovic: Was die Kommunikation mit diesen Partnern angeht, so ist das
einer der Punkte bei der Entwicklung eines Tiefenlagers, der wirklich
schön ist. Dies ist ein weltweit einzigartiges Projekt, und wir können
das beste Know-how mit den Besten der Welt teilen. Und wir sind wirklich
sehr offen in dieser Gemeinschaft von Fachleuten und in diesen
Diskussionen und finden gemeinsame Lösungen. Es ist ein bisschen so, wie
wenn man eine Rakete baut, um zum Mars oder zum Mond zu fliegen – es ist
wirklich eine sehr erstaunliche Reise, auf die wir uns alle begeben.
Was die Kommunikation mit der Öffentlichkeit betrifft, so gibt es
natürlich kein Land, in dem ein Projekt wie dieses nicht gewisse
Emotionen hervorruft, jedes Nuklearprojekt, und nicht nur Nuklear-,
sondern auch Infrastrukturprojekte, wecken Emotionen, und das ist
verständlich. Aber unsere grundlegende Weg besteht darin, eine
verantwortungsvolle Lösung zu finden und alle Informationen öffentlich
zugänglich zu machen und für sie zu werben.

-Redakteur: Wenn wir sagen, dass das Tiefenlager für immer ist, dann
heißt das in Anführungszeichen, dass wir davon ausgehen, dass künftige
Generationen in 100 oder 200 Jahren in der Lage sein werden, die Abfälle
aus diesem Tiefenlager in irgendeiner Weise zu nutzen, oder dass sie
bereits irgendwie in diesem Land konserviert und für immer dort belassen
werden?

-Vondrovic: Technisch gesehen kann man also alles machen, man kann sich
wirklich alles vorstellen, aber ein Endlager ist von Natur aus eine
Lösung, die unumkehrbar ist und bei der das Material nicht mehr
verwendet wird.

-Redakteur: Lassen Sie uns noch einmal rekapitulieren. Wir haben gesagt,
der mittlere gefährliche Abfall. 1500, 2000 Fässer pro Jahr, 200 Liter
groß aus rostfreiem Stahl, das ist einfacher. Wir haben nicht von der
Menge der gefährlichen Abfälle gesprochen. Dukovany und Temelín, wie
viel produzieren die Atomkraftwerk pro Jahr?

-Vondrovic: Es ist ein Vielfaches davon, es sind etwa 100 Tonnen
gebrauchte Brennstoffe, aber es sind nicht nur gebrauchte Brennstoffe,
die in das Tiefenlager kommen. Auch bereits gefährliche Materialien wie
Bestrahlungsköpfe aus dem medizinischen Bereich werden dorthin gelangen.
Und ein erheblicher Teil des Inventars wird auch aus Teilen von
Kernkraftwerken bestehen, wenn sie einmal stillgelegt werden.

-Redakteur: Wie groß wird oder sollte die Kapazität des Tiefenlagers
sein, wie viele Jahre sollte es für die Bedürfnisse der Tschechischen
Republik reichen;

-Vondrovic: Das Endlager muss immer gewährleistet sein, so dass es alle
Abfälle aufnehmen kann, die hier anfallen werden und anfallen können.
Das ist unsere Grundstrategie. Im Moment und bei unseren Plänen für die
Entwicklung der Kernenergie in der Tschechischen Republik setzen wir auf
alle bestehenden Anlagen, alle neuen großen Quellen und einige kleine
modulare Reaktoren. Was die Dauer des Betriebs betrifft, so hängt es
davon ab, wie die Atomflotte oder die Atomindustrie arbeitet und wie
lange das Tiefenlager in Betrieb sein wird, solange es für den Bedarf an
Kernenergie benötigt wird.

-Redakteur: Temelín soll ausgebaut werden, so dass man davon ausgehen
kann, dass es zum Beispiel mehr gefährliche Abfälle pro Jahr geben wird.

-Vondrovic: Natürlich, und wir rechnen damit, wir rechnen immer damit in
diesen Berechnungen, und das Tiefenlager wird dafür ausgelegt, die
Betriebszeit wird bis etwa Mitte des nächsten Jahrhunderts sein, also es
ist wirklich ein sehr langfristiges Projekt.

-Redakteur: Nun, wieder eine Art Laienfrage, aber ich frage für die
Zuhörer, gibt es irgendeinen Ort, an dem das Gestein so tief geht , so
dass es nicht herauskommen kann, die Radioaktivität meine ich, so dass
sie nicht schaden kann, ist es in irgendeiner Weise bewacht? Rein
hypothetisch ist der gewählte Standort bereits genehmigt, er ist im
Masterplan enthalten. Abgesehen davon, obwohl ihnen alles erklärt wird,
was im Hinblick auf die Sicherheit und die Gefahr einer möglichen
Radioaktivität notwendig ist, müssen sich die Menschen über irgendetwas
anderes Sorgen machen, wie z. B. erhöhten Verkehr, Lkw-Verkehr, erhöhten
Verkehr in der Gegend, denn normalerweise sind dies abgelegene Orte oder
eine Art indirekte Stadtzentren.

-Vondrovic: Sie haben absolut nichts zu befürchten. Der Standort für die
Tiefenlagerung muss, wie Sie sagten, in der besten Geologie liegen. Für
mich als Geologe ist das immer wieder eine Überraschung, denn es muss
das langweiligste Gesteinstück sein, das man in diesem Land finden kann.
Was den eigentlichen Betrieb betrifft, so wird das Oberflächenareal
außerhalb des bebauten Gebiets der Dörfer liegen, und hier versuchen
wir, einen Standort für das Oberflächengelände zu finden, das optimal in
die Landschaft passt und über eine geeignete Anbindung an die
Verkehrsinfrastruktur verfügt.

-Redakteur: Ich werde noch ein paar Minuten mit dem Direktor der Behörde
für die Entsorgung radioaktiver Abfälle SURAO, Dr. Lukas Vondrovic,
einem Geologen, sprechen. Einer der Standorte ist Brezovy potok. Wie
kommuniziert der Staat mit den Anwohnern? Natürlich gab und gibt es
Widerstand, natürlich gibt es Atommüll. Man verwendet das Wort
„gefährlich“ usw. Wie steht es um die Kommunikation und die Unterfrage
von Ihrer Seite? Der Staat kann als letzte Instanz diesen Standort
selber auswählen, die Entsorgung an diesem bestimmten ausgewählten
Standort anordnen.

-Vondrovic: Wir bieten also Kommunikation an, wir können niemanden zur
Kommunikation zwingen. Wir bieten den Gemeinden das Format lokaler
Arbeitsgruppen an, in denen wir neben Informationen über das tägliche
Leben am Standort zum Beispiel auch über die Form des Oberflächenareals
diskutieren können. Wenn Interesse an anderen Themen besteht, geben wir
eine eigene Zeitschrift heraus, Nachrichten von SURAO, die eine Auflage
hat, wie die Zeitschrift Reflex, und wir haben eine Zeit lang soziale
Netzwerke betrieben.
Was definitiv nicht Standard ist, ist, dass wir alle unsere technischen
und fachlichen Berichte veröffentlichen. So können auch die Bewohner der
Gemeinden viel über die Geologie, die Umwelt, den Grundwasserfluss
erfahren.

-Redakteur: Als ich mich auf die heutige Sendung vorbereitete, habe ich
auch eine Meinung gehört. Ordnen wir sie als totalitär ein. Manche Dinge
sollte der Staat selbst entscheiden und niemanden fragen. Nehmen Sie das
wirklich in Anführungszeichen, aber es ist eine Meinung, nach der ich
Sie fragen will, weil ich mir sicher bin, dass Sie ihr auch schon
begegnet sind. Ich beziehe mich auf die Tatsache, dass wir alle
radio-diagnostische Methoden im Gesundheitswesen verwenden, dass wir
alle Strom brauchen und so weiter und so fort, aber niemand will dazu
Stellung nehmen, wohin die Abfälle danach gelangen sollen. Was sagen Sie
dazu?

-Vondrovic: Wir als Tschechische Republik haben also, wie zum Beispiel
die Schweiz, den Ansatz gewählt, einen Standort nach fachlichen, in
unserem Fall sicherheitstechnischen Kriterien auszuwählen, wobei für uns
die hervorragende Geologie und der Grundwasserfluss im Vordergrund
stehen. Diese Auswahl wird aber sicher nicht ohne die Stimme der
Gemeinden erfolgen. Die Gemeinden haben seit langem gefordert, dass das
Verfahren gesetzlich beschrieben wird, und nachdem SURAO auf der
Grundlage einer technischen Bewertung den sichersten Standort
vorschlägt, wird die Regierung nach Konsultationen mit den Gemeinden die
Entscheidung treffen. Die Gemeinden haben also ein Mitspracherecht und
eine Rolle bei dieser Entscheidung. Aber von uns Ingenieuren wird die
Regierung Informationen über den sichersten Standort erhalten. Von den
vier möglichen Standorten, die wir jetzt haben.
/gr/

Die Menschen im Dorf haben Angst bekommen: der Staat will hier den
abgebrannten Kernbrennotf lagern
10.4.2025               Seznam Zpravy           Tomas Klezl

Die Dörfer in der Region Böhmerwals verklagen wegen den Plänen für den
Bau des Atommüll-Endlagers den Staat. Auch nach jahrelangen Beteuerungen
von Wissenschaftlern glauben sie nicht, dass der Bau sicher sein wird.

Wahrscheinlich wird keiner der Menschen, die bei seinem Wanders durch
die Region Bohmerwald in das Dorf Chanovice kommen, überrascht sein zu
erfahren, dass es sich um ein ehemaliges „Dorf des Jahres“ in der Region
Pilsen handelt. Dieser von zwei Ministerien veranstaltete Wettbewerb ist
zwar schon 14 Jahre her, aber das achthundert Einwohner zählende Dorf
blüht immer noch auf. Besonders in der frischen Frühlingssonne sieht es
idyllisch aus.

„Früher herrschte hier überall Chaos. Wir haben angefangen, es in
Ordnung zu bringen und alles aufzuräumen. Wir haben dem Dorf ein ganz
anderes Aussehen gegeben“, sagt Petr Klasek, ein zweiundsechzigjähriger
Mann mit langem Bart, stolz, während er sich in dem Gebiet zwischen dem
örtlichen Schloss und der Kirche umsieht, das von ländlichen Gebäuden
umgeben ist, die einfühlsam im traditionellen Stil restauriert wurden.

„Heute gibt es dort eine Schule und eine Bibliothek. Es gibt eine
Turnhalle, eine Galerie der Träger der lokalen Tradition. Und ich habe
dort viel unterrichtet“, zeigt er auf das Gelände und begrüßt gleich
darauf die vorbeigehenden Erstklässler. „Wir haben hier eine große
Vision“, fügt der Mann hinzu, der bis zum Jahr 2022 vier Amtszeiten als
Bürgermeister in dem Dorf wirkte.

Aber diese Vision ist jetzt in Gefahr, sagen er und Hunderte von anderen
Anwohnern. Die hiesige Landschaft ist nicht nur wegen ihrer Schönheit
außergewöhnlich. Um herauszufinden, warum, müssten wir Hunderte von
Metern unter die Erde schauen. Chanovice und die anderen Dörfer, die
zusammen den Endlager -Standort Brezovy potok bilden, stehen auf extrem
festem und stabilem Fels. Ein solches Gestein ist fast nirgendwo sonst
in der Tschechischen Republik zu finden.

Dies ist ein wesentlicher Grund dafür, dass das wenig bekannte Dorf in
der Region Bohmerwald in den letzten Jahrzehnten die Aufmerksamkeit von
Ministerien und renommierten Wissenschaftlern auf sich gezogen hat. Der
Staat hat das Gebiet als einen der Standorte identifiziert, an dem das
wahrscheinlich größte Umweltprojekt in der Geschichte der Tschechischen
Republik, das für die Zukunft des Landes von entscheidender Bedeutung
ist, in Zukunft gebaut werden könnte. Ein Tiefenlager für
hochradioaktive Abfälle.

Bedenken hinsichtlich der Landschaft und des Wassers….

Der Plan sieht vor, dass in den nächsten Jahrzehnten ein riesiges
Bergwerk unter der Oberfläche entsteht, in das schrittweise gefährliche
Abfälle aus den tschechischen Kernkraftwerken, einschließlich
abgebrannter Brennelemente, eingelagert werden sollen. Dort soll er dann
für immer in Behältern verbleiben, auch für Millionen von Jahren.
Darüber hinaus wird ein Areal auf der Oberfläche von bis zu 20 Hektar
über der Erde entstehen.

„Die Lagerung in der Tiefe gilt als die sicherste Art der Entsorgung von
hochradioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen weltweit“,
heißt es auf der Website der Verwaltung der Laderstätten für radioaktive
Abfälle  (SURAO). Wissenschaftler auf der ganzen Welt stimmen dem zu.
Finnland plant die Eröffnung der weltweit ersten Anlage dieser Art im
nächsten Jahr, und auch Schweden und die Schweiz arbeiten an einer
eigenen Anlage.

Die Einwohner von Chanovice wissen schon seit 30 Jahren, dass in den
Hügeln der Region Klatovy ein Endlager gebaut werden könnte. Doch auch
heute noch schaudert es die meisten Einheimischen bei dem Wort
„Endlager“. Wissenschaftler von SÚRAO haben wiederholt erklärt, dass der
Bau des Projekts an diesem Standort nicht genehmigt würde, wenn sich
herausstellen sollte, dass er in irgendeiner Weise gefährlich für die
Umgebung ist. Auch das Risiko einer Störung des Grundwassers sollte
vernachlässigbar sein. Den Anwohnern reicht dies jedoch nicht aus.

„Ich bin damit nicht einverstanden. Es wird ein unglaublicher Eingriff
in die Landschaft sein. Und was wird mit dem Wasser passieren? Ich habe
Angst, dass wir es verlieren werden“, sagt Frau Eva in der Kirche. „Wir
sind definitiv dagegen. Wir wissen nicht, ob es sicher sein wird. Man
lebt hier seit Jahren und hört es ständig. Das muss die jungen Leute
vergraulen“, fügt die Seniorin Helena Paksteflova hinzu.

„Als sie es uns zum ersten Mal sagten, waren wir alle entsetzt.
Innerhalb von zwei Minuten wurde uns gesagt, dass wir einer der in Frage
kommenden Standorte seien und dass wir nichts dagegen machdn könnten. Es
war, als säßen mir die Bolschewiken wieder im Nacken“, sagte Petr
Klasek, ein ehemaliger langjähriger Bürgermeister, der die Gemeinde in
der Endlagerfrage immer noch vertritt.

Mit jedem Jahr, das vergeht, wächst die Nervosität. Dutzende anderer
Standorte wurden nach und nach aus der Auswahl gestrichen, wobei Brezovy
potok unter den letzten vier weiter bleibt. Und das, obwohl sich die
örtlichen Behörden von Anfang an gegen den Plan ausgesprochen haben.
Außerdem ist der Termin, an dem die Tschechische Republik das Endlager
eröffnen möchte, viel näher gerückt. Ursprünglich war vom Jahr 2065 die
Rede, doch der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstellung des Endlagers
im Jahr 2050 vor.

Und letzte Woche gab es einen weiteren Rückschlag für die Anwohner. Das
Umweltministerium wies den Einspruch der Gemeinden gegen die Ausweisung
von Erkundungsgebieten für das geplante Endlager am Standort Brezovy
potok zurück. In diesem Verfahrensschritt hatten die Gemeinden
detailliertere Informationen, beispielsweise über Tiefbohrungen,
gefordert. So werden demnächst Erkundungsarbeiten beginnen, die nähere
Informationen über das Gestein, die Festigkeit des Gebirges oder den
Zustand des Grundwassers geben werden. Und sie werden feststellen, ob
der Standort tatsächlich für den Bau geeignet ist.

Doch die Gemeinden haben eine Kehrtwende vollzogen: Sie wollen das
Ministerium wegen der Erkundungsgenehmigung verklagen. „Die Klage wird
zur Zeit vorbereitet. Alle Gemeindenvertreter aus dem Standort haben
darüber gesprochen, und man hat sich recht schnell darauf geeinigt, den
Rechtsweg zu beschreiten“, so der ehemalige Bürgermeister Klasek.

„Das Umweltministerium hat die Klageschrift noch nicht erhalten. Solange
wir den genauen Wortlaut der Klage nicht kennen, können wir uns nicht
weiter dazu äußern“, sagte gegenüber Seznam Zpravy die Sprecherin des
Umweltministeriums Veronika Krejci.

Chanovice bekommt fünf Millionen pro Jahr

Warum stört die Einheimischen das geplante Projekt eigentlich so sehr?
Schließlich soll die Fläche nicht größer sein als die des
Holzverarbeitungswerks hinter dem Dorf. Es wurde erst nach der
Jahrtausendwende hier gebaut. Außerdem wäre der Standort wahrscheinlich
weit von Chanovice entfernt. Und, so versprachen die SÚRAO-Vertreter, es
würden renommierte Architekten an der Planung beteiligt, damit es sich
möglichst gut in die Landschaft einfügt.

„Aber es werden neue Straßen, Ablufttürme, kanalisierte Wasserläufe und
Gleisanschlüsse benötigt. Auch radioaktives Material wird hierher
transportiert werden. Und was ist mit der abgebauten Erdmasse? Außerdem
werden Hunderte von Menschen für den Bau einziehen. Das haben wir schon
bei der Eröffnung des Werks erlebt, als die Kriminalitätsrate anstieg“,
sagt Klasek, der Vertreter der Gemeinde in dieser Frage.

„Ich muss betonen, dass wir nicht gegen die Entwicklung sind“, fügt er
hinzu. „Wir sind keine Nachzügler, Rückwärtsgewandte, Alteingesessene,
wie einige Leute uns nennen. Eines der größten Unternehmen der Region
ist hier groß geworden, hier wird nachhaltiges Holz verarbeitet, das hat
Tradition. Aber es geht ums Prinzip“, sagt Klasek.

Nach jahrelangen Streitigkeiten und stürmischen Verhandlungen sei das
Verhältnis der Kommunen zu SÚRAO bereits stark beschädigt. Die
betroffenen Gemeinden haben zu wenig Mitspracherecht bei der
Entscheidung über das Endlager. Und Klasek ist der Meinung, dass den
Kommunen und der Bevölkerung bis heute nicht ausreichend mitgeteilt
wurde, was sie von einem möglichen Endlager haben werden.

Die SÚRAO-Sprecherin Martina Bila argumentiert dagegen, dass die
Kommunen bereits jetzt satte Entschädigungen erhalten. Zwischen den
Jahren 2015 und 2023 erhielten die Gemeinden in den neun ausgewählten
Tiefenlagerstandorten insgesamt über 200 Millionen. Ab diesem Jahr
werden die Entschädigungen noch weiter steigen. Chanovice zum Beispiel
erhält fast 5 Millionen Kronen pro Jahr. Und wenn die Tschechische
Republik beschließt, hier ein Endlager zu bauen, wird die Entschädigung
noch viel höher ausfallen.

In drei Jahren soll es schon klar sein-  SÚRAO wird den endgültigen
Standort empfehlen. Laut Klasek steht aber schon jetzt fest, dass sich
die Meinung der Bevölkerung nicht ändern wird. „Sie haben hier schon
kleine Kinder herumlaufen gesehen. Und das ist unser Ziel. Die Region
für unsere Nachkommen so zu erhalten, wie wir sie jetzt kennen“, sagt
er.

https://www.seznamzpravy.cz/clanek/domaci-lidem-ve-vsi-zatrnulo-stat-tu-chce-ulozit-vyhorele-jaderne-palivo-273587

09:29 (vor 1 Stunde)

CEZ hat die Vorbereitung des Dukovany-Vertrages mit KHNP abgeschlossen.
Er wird in einigen Wochen unterschriftsreif sein, sagt Závodský
irozhlas.cz.
7. April 2025

Interview mit dem Direktor des Kraftwerks Dukovany II Petr Závodský

Laut Petr Závodský, Direktor des Kraftwerks Dukovany II der CEZ-Gruppe,
umfasst die Vertragsdokumentation mit KHNP über sechstausend Seiten. CEZ
und KHNP prüfen sie nun gemeinsam und schicken sie dann zur Genehmigung
an die Regierung. Insgesamt werden drei Verträge mit der koreanischen
Seite und ein Nachtrag zum Durchführungsvertrag zwischen CEZ und dem
Staat zur Unterschrift vorliegen. Die Unterlagen enthalten auch eine
Liste der bevorzugten Unterauftragnehmer für das Projekt, darunter
sowohl tschechische als auch amerikanische Unternehmen.

Derzeit sind beide Seiten dabei, sich auf die vorbereiteten Dokumente zu
einigen, die mehr als sechstausend Seiten lang sind. CEZ geht davon aus,
dass die Unterzeichnung innerhalb der nächsten Wochen erfolgen wird.

Dank des Abschlusses der Verhandlungen über den Hauptvertrag glaubt CEZ,
dass die Verhandlungen der Firma KHNP über die Zusammenarbeit mit
inländischen Unternehmen nun intensiviert werden können. „Da wir uns mit
der Firma KHNP über die Vertragsbedingungen geeinigt haben, ist der
Moment gekommen, in dem die Firma KHNP diese Vertragsbedingungen auf
ihre künftigen Subunternehmer übertragen kann“, sagte Petr Závodský,
Direktor der ČEZ-Tochter, Kernkraftwerk Dukovany II und Temelin II, in
einem Interview mit iROZHLAS.cz.

-Der Vertrag mit KHNP sollte ursprünglich bis spätestens Ende März
unterzeichnet werden. Die Gesellschaft CEZ hat jedoch im Einvernehmen
mit der Regierung die Frist auf die gesamte erste Jahreshälfte
verschoben. Wie weit sind die Verhandlungen also gediehen?

-Zavodsky: Wir haben die Verhandlungen mit KHNP Anfang letzter Woche
abgeschlossen. Jetzt sind wir dabei, die endgültige Fassung der
Dokumente fertigzustellen und zu lesen. Insgesamt handelt es sich um
6.000 Seiten, der Vertrag selbst umfasst 300-400 Seiten, und wir haben
noch einen weiteren Vertrag mit KHNP über den Kernbrennstoff. Wir werden
die Dokumente miteinander abgleichen, um zu bestätigen, dass dies die
Version ist, die wir dann unterzeichnen können.

-Wie lange läuft der Vertrag über die Lieferung von Brennstoff für die
neuen Anlagen?

-Zavodsky: Er gilt für die ersten sechs Brennstoff-Einsätzen, d.h. 6 x
18 Monate, also neun Jahre.

-Wann können wir mit dem Abschluss aller Verhandlungen rechnen und wann
wird der Vertrag mit den Koreanern unterzeichnet?

-Zavodsky: Wir sind jetzt etwa zwei Wochen von der letzten Lesung
entfernt, aber dann kommt natürlich das Vertragsgenehmigungsverfahren.
Denn unser Vertragspartner ist auch das Ministerium für Industrie und
Handel. Die Kollegen vom Industrieministerium haben an den Verhandlungen
teilgenommen oder wir haben sie über den Inhalt des Vertrages
informiert. Wir haben ihnen jetzt noch einmal eine Reihe von Präsentationen über den
Stand der Sachen und die Endpreise vorgelegt. Es ist klar, dass die
Genehmigung des Vertrags von staatlicher Seite noch einige Zeit in
Anspruch nehmen wird. Ich denke, dass hier die Rede von ein paar Wochen
maximal ein paar Monaten ist, wenn Sie so wollen, aber es wird definitiv
noch in diesem Quartal sein. Ich würde aber eher bei ein paar Wochen
bleiben.

 


https://www.krone.at/3672322

Mo., 10.02.2025

Internationale Stimmen

Klimaschützer warnen vor Renaissance der Atomkraft

31.01.2025 15:49

In Temelín, dem Standort des tschechischen Atomkraftwerks mit zwei in Betrieb befindlichen Reaktoren, sollen Pläne für den Bau eines sogenannten Small Modular Reactor (SMR) Realität werden. Doch statt einer technologischen Zukunftsvision zeige das Projekt – so Greenpeace-Chef Alex Egit – vor allem eines: die Rückkehr zu den altbekannten Problemen der Atomenergie – gepaart mit neuen Sicherheitsrisiken.

Zitat Icon

Mit der Rückkehr zur Atomenergie erleben wir die Rückkehr zu altbekannten Problemen, gepaart mit neuen Risiken für Sicherheit.

Zitat Icon

Alexander Egit, Greenpeace-Geschäftsführer

Die laufende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Projekts lässt in der Tat entscheidende Fragen unbeantwortet. GLOBAL 2000 kritisiert, dass ein klares Design ebenso wie Angaben zur Zahl der geplanten Reaktoren verschleiert werde. Stattdessen werden vier unfertige Designs angeführt – darunter der BWRX-300, dessen Zulassung in Kanada noch aussteht, und der NUWARD, dessen Entwicklung wegen Kostenexplosionen bereits eingestellt wurde. Selbst die Leistung des Reaktors überschreitet mit geplanten 500 MW die Definition der internationalen Atomenergieagentur für SMRs.

Prag argumentiert, auf Kernkraft zu setzen, um den Ausstieg aus der Kohle zu kompensieren. Doch Experten wie Patricia Lorenz von GLOBAL 2000 halten dies für illusorisch: „Die Planungs- und Bauzeiten von 15 bis 20 Jahren stehen im krassen Widerspruch zu den Dringlichkeiten der Energiewende.“ Alternativen wie erneuerbare Energien bleiben außen vor.

Fakten zur Atomkraft

  • China ist das Land, das am stärksten auf (konventionelle Kernkraftwerke setzt. Zuletzt sah der Plan vor, in den nächsten acht Jahren 44 neue Reaktoren zum Surren zu bringen.
  • Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Russland und Indien. Aber auch in Ägypten und der Türkei wird gebaut.
  • Die neuen SMRs soll bis 2050 25 Prozent des UK-Strombedarfs durch Atomkraft decken. Derzeit sind es 15 Prozent.
  • Rolls-Royce mit Sitz in Derby ist führend beim Bau von Mini-AKWs. Google und Amazon und auch Bill Gates-Microsoft zeigen Interesse.
  • Ein Mini-Reaktor hat eine Leistung von 470 Megawatt. Das würde für etwa eine Million Haushalte reichen.
Die unkritische Wiederaufnahme der Atomenergie erhält jedoch prominente Unterstützung. Tech-Milliardär Elon Musk und AfD-Chefin Alice Weidel loben Kernkraft als „großartige“ Stromquelle – ohne die immensen Investitionskosten oder die Risiken durch Unfälle und Naturkatastrophen zu thematisieren. Musks Kritik an Deutschlands Atomausstieg zeigt eine gefährliche Verklärung: Ein komplexes Problem wie die Energiewende verlangt mehr als einfache Antworten.

Hiobsbotschaft auch vom Stiefel Europas
„Die Pläne in Temelín könnten ein Menetekel für die Renaissance der Atomkraft sein – vielversprechend auf dem Papier, doch teuer, riskant und voller ungelöster Fragen. Ob das wirklich die Zukunft sein soll, bleibt höchst fragwürdig“, warnt WWF-Atomexperte Dr. Reinhard Uhrig! Hiobsbotschaft auch vom Stiefel Europas: Italien will bis Ende 2027 einen Plan fertigstellen, der die Nutzung der Kernenergie wieder zulässt, nachdem sie vor fast 40 Jahren verboten wurde. Dies bestätigte Energieminister Gilberto Pichetto Fratin. „Wir sind definitiv bereit, zur Kernenergie zurückzukehren.“ Dies sei eine wichtige Entscheidung, die die erneuerbaren Energien nicht ersetzen, sondern ergänzen wird!



Mycle Schneider, Sie sind Herausgeber, Projektleiter und einer von 15 Autoren im Team des seit 17 Jahren jährlich erscheinenden World Nuclear Industry Status Report (WNSIR), in dem die Trends der internationalen Atomindustrie dargestellt werden. Der 2024er Bericht liegt bereits vor. Gibt es deutliche Trends in der globalen Atomindustrie?

Mycle Schneider: Es gibt eine ganze Reihe von Entwicklungen, die erstaunlich sind. Erstens hat sich der allgemeine Trend, wie wir ihn seit vielen Jahren beobachten, überhaupt nicht geändert.

Während sich in der Rhetorik und bei politischen Entscheidungen in unterschiedlichen Ländern einiges tut, gibt es bei den Fakten keine Bewegung. In den letzten fünf Jahren gab es 39 Baustarts für neue AKWs (AKWs) weltweit. Von diesen ereigneten sich 26 in China. Die übrigen 13 hat die russische Atomindustrie zu Hause, in Ägypten, Indien und in der Türkei durchgeführt. Ansonsten hat sich im Rest der Welt nichts getan. Kein einziger Baustart. Wenn man kumuliert was in den zwei Jahrzehnten davor passierte, dann sind weltweit 104 AKWs vom und 102 ans Netz gegangen. 49 von diesen Betriebsaufnahmen waren in China. Netto sind damit außerhalb Chinas 51 Reaktoren mehr vom Netz gegangen, als neu hinzugekommen sind.Schrumpft also die Atomindustrie?

Die Situation lässt sich so zusammenfassen: China baut zuhause. Russland vor allem im Ausland. Das war’s.

Schaut man sich die Berichterstattung an oder hört politischen Debatten zu, entsteht aber der Eindruck, dass überall neue Projekte für Atomenergie entstehen.

Stimmt, viele haben den Eindruck, es werde überall gebaut. Das ist aber nicht der Fall. Es bleibt dagegen völlig unterbelichtet, dass weltweit die erneuerbaren Energien gigantisch zunehmen. Beispielsweise gingen in China 2022 zwei und 2023 ein AKW in Betrieb. Damit sind 2022 zwei Gigawatt und 2023 ein Gigawatt Atomkapazität dazugekommen. Gleichzeitig hat China aber allein 2023 über 200 GW Solarkapazität ans Netz gebracht.

Warum braucht die Volksrepublik dann noch AKWs?

Braucht sie nicht. China hat aber innerhalb 20 Jahren, mit sehr viel Aufwand die komplette Herstellungskette für AKWs geschaffen. Chinas Firmen können nicht nur alles bauen, sie können auch westliche Modelle in China herstellen, die nach amerikanischen Standards qualifiziert sind. Sie könnten damit diese Teile auch in die USA exportieren. Der industrielle Aufwand ist einfach gigantisch. Bis zum Unfall in Fukushima im März 2011 hat China AKWs seriell gebaut wie Brücken, Straßen und Fabriken, wie klassische Infrastrukturprojekte. Fukushima war auch für Beijing ein totaler Schock. Die chinesische Führung hat dann umgesteuert und die zweite Generation von Atomanlagen, die sie in Serie bauen wollte, komplett aufgegeben. Stattdessen wurden nur noch Reaktoren der dritten Generation gebaut, die als sicherer angesehen werden. Dazu haben sie eine ganze Generation gut Fachkräfte ausgebildet. Es gibt heute in China einfach auch eine Atomlobby. Und natürlich gibt es dort, wie in Frankreich, Russland und England die Verbindung zum Militär. China rüstet auch im militärischen Sektor auf und hat zudem Export-Interessen.

Die Exporterfolge Chinas in Sachen Anlagenbau scheinen aber nicht wirklich sichtbar.

China hat bisher nur an den Nachbarn Pakistan – wo es im zivilen und militärischen Atombereich zu Hause ist – AKWs exportiert. China versucht seit mehreren Jahren, ohne Erfolg, auch nach Südamerika und in afrikanische Länder zu exportieren. Der Grund des Misserfolges liegt vor allem darin, dass die US-Regierung beide chinesischen Schlüsselunternehmen [CGN und CNNC] geblacklistet hat. Das verschließt China das Tor zu vielen Ländern.

Bei der Weltklimakonferenz COP28 wurde zum Entsetzen vieler eine Erklärung unterschrieben, mit der sich die unterzeichnenden Länder verpflichten, “zusammenzuarbeiten, um das ehrgeizige globale Ziel einer Verdreifachung der Kernenergiekapazität von 2020 bis 2050 voranzutreiben”. Mit der Absicht, so das Klimaziel von 1,5 Grad einzuhalten. Was bedeutet das?

Das ist rein industriell gar nicht machbar. Diese Erklärung scheint eindeutig auf Drängen der US-Regierung, zusammen mit Frankreich und Großbritannien, zustande gekommen zu sein. Das Ziel war wohl, so viele Länder wie möglich unterschreiben zu lassen, also auch Staaten wie Ghana, Jamaika oder Moldawien, die nicht besonders für Atomprogramme bekannt sind. Bemerkenswert ist, dass die einzigen zwei Länder die heute Anlagen bauen, nämlich China und Russland, nicht unterzeichnet haben. Also muss man sich zumindest fragen, ob das Verdreifachungsversprechen nicht eher eine geopolitische, antichinesische und antirussische Initiative ist, die mit Klimapolitik oder Technologiepolitik nichts zu tun hat.

Kommen wir nochmal auf den WNSIR2024 zurück. Du sprachst eingangs von mehreren nun sichtbaren Trends. Was ist noch auffallend?

Dass in den letzten zwei Jahren die überwiegende Anzahl von Gigawatt nicht mehr nur von Solar- oder Windenergie kommen, sondern dass es sich neuerdings um Hybridkraftwerke handelt. Das sind neue Konzepte bei denen, zum Beispiel, eine Solaranlage kombiniert wird mit Speichern. Das erste Mal ist uns das vor zwei Jahren in Portugal aufgefallen, wo ein Unternehmen Solarstrom zu negativen Preisen verkauft hat. Es bot an, für jede produzierte Megawattstunde etwas mehr als 4€ zu zahlen, weil es den Profit aus dem Verkauf von Windstrom und Speicherung erzielt. Die Anlage wurde von Anfang an als Hybridkraftwerk geplant. Neben der Windanlage installierte die Firma auf einem Stausee schwimmende Solarpanels, was wiederum zu einer Win-Win-Situation führt, da man so die Paneele kühlt, was den Wirkungsgrad steigert, und gleichzeitig die Wasserverdunstung des Stausees verringert.

Bedeutet das eine neue Stufe der Leistungsfähigkeit von erneuerbaren Energien, vor allem im Bereich der zuverlässigen Versorgung?

Im Bereich Speicherung sind die Kosten in den letzten Jahren noch schneller gesunken als die Kosten für Photovoltaik-Paneele. In einem Jahr sind die Batteriekosten um 20 % gefallen. Damit besteht die Möglichkeit zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Der Hybridansatz von, zum Beispiel, Solar und Speicherung ist schon heute in vielen Regionen preislich voll konkurrenzfähig mit jeder anderen Form von Stromerzeugung. Die Internationale Energieagentur der OECD schätzt, dass die Kombi Solar und Speicher bis 2030 in allen großen Märkten konkurrenzlos preiswert sein wird.

Könnte man damit der Argumentation der Grund entziehen, dass Atomstrom billiger sei.

Das ist schon lange Unsinn. Vor allem ist damit aber das simplizistische Argument hinfällig, dass der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint. Die neuen Hybrid-Kraftwerke sind so konzipiert, dass sie von der Netzsicherheit mindestens so gut und so zuverlässig sind wie ein Gaskraftwerk und allen technischen Kriterien der Netzstabilität genügen.

In Deutschland wird immer wieder die Angst geschürt, dass es einen Blackout geben, unsere Industrie ohne Strom dastehen könnte, weil wir aus der Atomkraft ausgestiegen sind. Wäre die neue Generation von Hybrid-Kraftwerken die Antwort?

Hier ist erstens die Behauptung schon mal faktisch falsch. Man muss sich bloß angucken, was die Bundesnetzagentur jedes Jahr zur Netzsicherheit in Deutschland veröffentlicht. Die Netzsicherheit ist heute in Deutschland trotz des Anteils von inzwischen weit über 50 Prozent an Erneuerbaren sehr hoch. In Deutschland ist die Netzausfallzeit pro Kunde wesentlich geringer als etwa in Frankreich. Wir haben in der Stromdebatte nicht nur in Deutschland zunehmend das Problem, dass Fakten nicht mehr zur Kenntnis genommen werden und Propaganda den Diskurs treibt. Insbesondere beim Thema Atomenergie. Das führt die Öffentlichkeit in die Irre. Es ist sinnfrei darüber zu streiten, was gut oder schlecht ist, wenn das Objekt der Debatte auf Fantasien beruht.

Insbesondere aus der CDU und der FDP sind Forderungen laut geworden, die abgestellten Atommeiler wieder hochzufahren und wieder auf Atomstrom zu setzen. Die AfD irrlichtert mit dem Thema besonders herum, weil es sonst keine Partei mehr im Programm hat. Ist eine Rückkehr technisch machbar?

(Lacht) Das ist so, als würde man sagen, dass das Ford Model A wieder auf die Straße gebracht werden soll. Diese Forderungen sind wirklich Unsinn. Diese Option besteht überhaupt nicht mehr. Schon weil es keine Betreiber mehr dafür gibt. Alle Unternehmen, die in Deutschland AKWs betrieben haben, haben eindeutig gesagt, dass sie dafür nicht mehr zur Verfügung stehen.

Wären denn die Betreiber, zum Beispiel RWE, nicht mit der Aussicht auf gute Profite zu ködern?

Die Vorstellung, man könnte einfach auf den Start-Knopf dieser Meiler drücken, ist einfach absurd. Das Ganze ist keine Frage von politischem Willen. Selbst mit ganz entschiedenem politischem Willen und allen denkbaren finanziellen Ressourcen hat Frankreich 17 Jahre gebraucht, ein einziges neues Atomkraftwerk zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Denn es gibt keine Aussichten auf gute Profite, das wissen die Betreiber sehr genau. Außerdem haben sich die Unternehmen strategisch umgestellt, das Betriebspersonal ist überhaupt nicht mehr vorhanden. Es gibt auch keine Brennelemente mehr, die kann man ja nicht bei Amazon bestellen. Außerdem erlauben die ersten technischen Rückbaumaßnahmen es nicht, zeitnah wieder in den Betrieb zu gehen. Natürlich ließe sich theoretisch, wenn entstehende Kosten und die Wiederanlaufzeit völlig egal wären, ein Altkraftwerk erneut in Betrieb nehmen. Es gibt aber kein wirtschaftliches Argument dafür und schon gar kein klimapolitisches.

Vor allem die AfD propagiert Atomkraft und verteufelt die erneuerbaren Energien. Damit meint sie nicht einmal, die alten Meiler wieder hochzufahren. Sie versprechen den Bau vieler kleiner dezentraler Meiler, die sogenannten Small Modular Reactors, die SMRs. Ist das realistisch?

(Lacht) Ich sage immer das „M“ steht bei SMR für „miraculous“. Das sollen die wundersamen kleinen Reaktoren sein, die plötzlich alle Probleme der großen Reaktoren lösen. Das irrwitzige an dieser Propaganda ist, dass ja die Geschichte der Atomkraft mit kleinen Reaktoren angefangen hat. Sie wurden dann immer größer, und zwar nicht zufällig. Man versuchte mit dem Skaleneffekt möglichst viele Kilowatt in eine Anlage zu packen, um sie damit überhaupt wirtschaftlich rentabel zu machen. Wer jetzt von kleinen Reaktoren fantasiert, will die Geschichte zurückschrauben. Da geht der Skaleneffekt sofort flöten.

Laut Medienberichten sollen aber doch experimentelle SMR-Reaktoren in Rumänien und in Ruanda entstehen.

Es gibt sie nicht. Es baut niemand in Rumänien und niemand in Ruanda. Das ist Ankündigungspolitik. In der westlichen Welt gibt es heute nicht einmal ein zertifiziertes Design. Erst wenn man ein zertifiziertes Design hat, kann man einen Bauantrag stellen. Das Konzept, welches in Rumänien diskutiert wird, ist das NewScale-Design, das in der westlichen Welt am weitesten entwickelt ist. Damit wurde in den USA im Jahr 2000 begonnen. Die Kostenschätzungen wurden dann immer steiler, so dass der Designer das Modulkonzept immer größer machte. Klingt, wie schon mal gehört, oder? Da die US-Behörden es so nicht abnahmen, ging die Arbeit wieder von vorne los. Dieses Modell sollte an einen Gemeindeverband in den USA verkauft werden. Es hat sich aber herausgestellt, dass das Kilowatt wesentlich teurer würde als beim teuersten Europäischen Druckwasser-Reaktor, den man je gebaut hat. Im November 2023 ist der US-Gemeindeverband ausgestiegen und das Projekt wurde begraben. Das Design ist nirgendwo zertifiziert.

Kleine Reaktoren könnten ja eines Tages zertifiziert werden. Dann könnte man, wie China, in den seriellen und damit kostengünstigeren Bau gehen. Ist das denkbar?

Dann kommt als nächstes die Frage, wer denn bauen soll. In der Welt gibt es nur eine Handvoll Unternehmen, die überhaupt in den letzten Jahrzehnten gebaut haben, eben vor allem aus China und Russland. Die Schweden haben den Bau des letzten Atomkraftwerkes 1980 begonnen und 1985 in Betrieb genommen. Seitdem haben sie nie wieder was gebaut. In Frankreich gab es acht Jahre lang eine Baupause. 25 Jahre lang ist kein neues AKW in Betrieb gegangen. Man sieht dort, wie schwer es fällt, nach langen Unterbrechungen wieder zu bauen. Und dann kommt noch die Frage des Atommülls. Wissenschaftler haben in einem akademischen Papier vorgerechnet, dass SMRs noch mehr Müll produzieren würden. Viele kleine Anlagen kontaminieren mehr als eine große, nämlich pro Energieeinheit bis zu über 30mal mehr Volumen Abfallmenge als große Kraftwerke. Das macht das Ganze noch unattraktiver.

Wenn Atomenergie so unrentabel ist, was bringt denn AfD und Teile der CDU dazu, diese Forderungen aufzustellen? 

Polarisierung kann nur funktionieren, wenn man sich extrem positioniert. Und diese extreme Positionierung macht dann den Unterschied aus zu anderen. Geopolitisch scheint das zunächst zu verfangen. Die Propagandisten können sagen, das machen doch jetzt alle anderen auch. Schweden will wieder einsteigen, die Niederlande, Tschechien auch. Ungarn will jetzt ein Rosatom Kraftwerk mitten in Europa bauen. Dieser falsche Eindruck auf Grund von Absichtserklärungen, es werde überall gebaut, den kann man ausnutzen. Für den globalen Trend ist es schlicht irrelevant, ob Ungarn ein neues AKW baut oder nicht. In der Zwischenzeit gehen hunderte Male mehr Kapazität in Solar, Wind und Speicherkapazität in Bau.

Es wird von interessierter Seite auch behauptet, es gäbe neue Technologien, die erlauben, den Atommüll einfach wieder zu verwerten. Stimmt das?

Das ist auch so ein Beispiel dafür, wie weit wir im atomaren La-La-Land gelandet sind. Selbst seriöse Zeitungen schreiben, es gäbe jetzt AKWs, die mit Atommüll laufen. Dahinter steckt die Idee der Schnellen Brüter – so alt wie die Atomkraftnutzung[1] – die letzten Endes gescheitert ist. Die schnellen Brüter sind gescheitert, weil das System gescheitert ist. Was wir in den Medien lesen, nämlich, die kleinen Reaktoren würden Atommüll fressen, ist völliger Humbug. Das physikalische Grundprinzip funktioniert. Wie bei der Fusion. Aber zu sagen, dass man damit intelligent, nachhaltig großtechnisch, dauerhaft Strom erzeugen kann, ist Quatsch. Man hat es mit Wiederaufarbeitungsanlagen in Karlsruhe und La Hague in der Normandie und Brütern in Kalkar und Creys-Malville versucht, aber das System ist u.a. deshalb gescheitert, weil Uran, das durch teures Plutonium ersetzt werden sollte, nie knapp oder besonders teuer geworden ist. Und es ist großer Unsinn zu behaupten, es gebe jetzt AKWs, die keinen Müll erzeugen oder ihn sogar fressen. Übrigens, ein Großteil des Mülls, den wir haben, wurde wieder aufgearbeitet oder anderweitig konditioniert. Das heißt, es gibt einen großen Anteil von Restmüll, über den kein Mensch mehr redet. Es wird nur über abgebrannte Brennelemente geredet. Aber ein großer Anteil des Mülls, der in Deutschland gelagert wird, ist nicht einmal theoretisch wiederverwertbar. Und diese kleinen AKWs, die vermeintlich den Müll fressen, würden zusätzlichen Müll produzieren, den man nicht wieder benutzen kann.

Kann es sein, dass viele Länder AKWs im Grunde genommen aus militärischen Gründen unbedingt haben wollen, aber das nicht öffentlich aussprechen können.

Wenn der Neubau von AKWs keinen klima- oder energiepolitischen Sinn ergibt, wirtschaftlich eine Katastrophe und industriell eine Riesenherausforderung ist, aber man es trotzdem macht, muss es andere Treiber geben. Es liegt nahe, dass für manche Länder die militärische Variante ein Treiber ist. Da gibt es keinen Zweifel. Ich warne nur davor, eine schnelle und allgemein gültige Erklärung zu suchen. Denn jedes Projekt ist in sich einzigartig.

Ist es denn einfach, zivile Atomanlagen zu militarisieren?

Die indische Bombe ist so entstanden. Dazu wird das AKW einfach anders gefahren. Man kann einen normalen Reaktor missbrauchen, um Plutonium für Waffenzwecke zu produzieren. Das wird nur sofort auffallen, weil dann der Reaktor nicht zur Optimierung für Stromerzeugung, sondern ganz anders gefahren wird. Der militärische Hintergrund ist sicher einer der Treiber für mehrere Länder, vor allem für die Atomwaffenländer. Es gibt heute eine klare Motivation für die Atomwaffenstaaten, die zivile Atomindustrie am Leben zu erhalten, weil sie sich ganz erheblich aus zivilen Budgets speist und die Querfinanzierung für die Militärs unabdingbar erscheint. Man muss sich mal vorstellen: wenn in einem Land mit Nuklearwaffen alle AKWs abgestellt werden, wer bezahlt dann die Ausbildung von Atomphysikern, von Atomingenieuren, von Technikern? Wer bezahlt die ganzen Forschungseinrichtungen? Wer bezahlt die Entwicklungseinrichtungen? In Frankreich oder England wird das alles über das zivile Budget und die Strompreise finanziert. Die Querfinanzierung ist eindeutig eine Motivation für die Weiterführung „ziviler“ Atomprogramme.

Wenn alle Fakten gegen Atomkraft sprechen, wie erklärst du es, dass diese Idee in der Bevölkerung verfängt?

Meine These ist, dass sehr viel Allgemeinwissen um die Atomkraft verloren gegangen ist. Es hat einen gesellschaftlichen Bruch in der Allgemeinbildung gegeben. Die jüngere Generation hat keine Vorstellung der verschiedenen Dimensionen der Atomenergienutzung mehr. Das heißt, wir fangen auch in der öffentlichen Debatte wieder bei Null an, weswegen es diesen Propagandisten leichtfällt, auch mit frei erfundenen, fantastischen Märchen Zuhörerschaft zu gewinnen. Klar, Atomkraft ist nicht das einzige Phänomen dieser Art. Entscheidungen in diesem Bereich haben aber besonders teure, einschneidende und langlebige Konsequenzen.

Um nochmal alle Fakten zu sammeln. Wo stehen wir? Was ist der Status quo in Deutschlands Energie-Mix?

Ein Vergleich des Vorausstiegsjahres 2010 mit 2023 lässt erkennen, dass nicht nur die Atomkrafterzeugung durch den Ausstieg weggefallen ist. Zeitgleich ist die Erzeugung von Strom mit Steinkohle, Braunkohle oder Gas rückläufig.[2] Es sind in diesen Bereichen insgesamt mehr Kilowattstunden eingespart worden, als Kilowattstunden aus Atomkraft weggefallen sind. Das geht, weil die Erneuerbaren massiv ausgebaut wurden und weil Strom insgesamt eingespart wird. Natürlich auch, weil der industrielle Verbrauch in den letzten Jahren zurück gegangen ist. Hier komme ich nochmal auf die neuen Hybridkraftwerke zu sprechen. Die sind keine Wundermittel, sondern es bedarf insgesamt einer besseren Energiepolitik. Wenn wir über Hybridanlagen reden, müssen wir über Netzumbau reden. Wir brauchen nicht unbedingt mehr Stromtrassen, aber andere Netze. Denn wenn wir uns etwa wünschen, dass Millionen Elektroautos herumfahren, dann müssen wir dafür die Infrastruktur schaffen. Wir haben heute dafür einfach nicht die richtigen Netze.



Die Initiative Atoms4NetZero der IAEA hilft Ländern, die Kraft der Kernenergie für Netto-Null zu nutzen

https://www.iaea.org/bulletin/the-iaeas-atoms4netzero-initiative-helps-countries-to-leverage-the-power-of-nuclear-for-net-zero



Sa., 18. Jan., Facebook Donauregion atomkraftfrei

Bauzeit 17 Jahre, Kosten 23,7 Milliarden Euro: Französischer Rechnungshof kritisiert schlechte Rentabilität des Atomkraftwerks Flamanville

© Mickael-Clemenceau© Mickael-ClemenceauParis – Nur wenige Wochen nachdem das neue französische Atomkraftwerk Flamanville mit einer Bruttoleistung von 1.750 MW nach 17 Jahren ans Netz gegangen ist, rechnet der französische Rechnungshof mit dem AKW-Projekt ab. Wie die Tageszeitung Le Monde berichtet, spricht der Rechnungshof rund viereinhalb Jahre nach einem früheren Bericht über den „EPR-Sektor“ von „anhaltenden Risiken“ und schätzt die Gesamtkosten jetzt auf 23,7 Milliarden Euro (2020: 19,1 Mrd. Euro).

Die ursprünglichen Planungen für den EPR-Reaktor sahen eine Bauzeit von nur fünf Jahren und Kosten zwischen 3,2 und 3,3 Milliarden Euro vor. Tatsächlich wurde 17 Jahre an dem Atomkraftwerk gebaut und die Kosten explodieren auf nun 23,7 Mrd. Euro. Das ist auch das Kostenniveau, das für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C je Block derzeit veranschlagt wird.

Nach Angaben der Tageszeitung Le Figaro kritisiert der französische Rechnungshof die prognostizierte Rentabilität des Atomkraftwerks Flamanville. „Bei 2 Prozent ist das Programm nicht rentabel“, so der Rechnungshof laut dem Figaro. Um eine Rendite von 4 Prozent zu erreichen, müsste der Verkaufspreis für den Atomstrom aber schon bei 12,2 Cent pro Kilowattstunde liegen. Das ist jedoch laut dem Figaro weit über dem Zielpreis von 7 Cent pro Kilowattstunde Atomstrom. Dieser Preis wurde im November 2023 zwischen dem französischen Staat und der EDF für die Lieferung von Atomstrom nach 2025 festgelegt, also nach dem Auslaufen des bis dahin laufenden Arenh-Systems.

Das Atomkraftwerk Flamanville wurde zwar am 21. Dezember 2024 ans Netz angeschlossen, das Kernkraftwerk befindet sich aber noch mindestens bis zum Sommer 2025 in der Testphase. Wegen vorhandener Herstellungsanomalien muss die Reaktorkuppel allerdings schon zum ersten Brennelementewechsel ausgetauscht werden. Ein mehrmonatiger Stillstand des Atomkraftwerks Flamanville ist die Folge.



> Wer wird die Bauverzögerung in Dukovany bezahlen?
> 3.12.2024             Denik N         Oldrich Sklenar
>
>
> Kommentar von Oldrich Sklenar: Bis Ende März soll der Vertrag zwischen
> der Energiefirma CEZ und der koreanischen Frma KHNP über den Bau neuer
> Blöcke im Kernkraftwerk Dukovany abgeschlossen werden. Die Form dieses
> Dokuments ist für den Erfolg des neuen nuklearen Aufbaus von
> Kernkraftwerken von entscheidender Bedeutung. Wichtig wird dabei sein,
> wer im Falle von Bauverzögerungen die Mehrkosten übernimmt. Diese ist
> nun so gut wie sicher. Die Frage ist vielmehr, wie sehr sich der Bau
> letztendlich in die Länge zieht und wie stark die Bauverzögernng den
> Endpreis neuer Dukovany – Blöcke erhöht.
>
>
> Ein Beispiel ist das finnische Kernkraftwerk Olkiluoto 3. Der Bau wurde
> von ursprünglich geplanten vier auf fast siebzehn Jahre verlängert. Die
> damit verbundenen Kosten stiegen um mehr als das 3,5-fache, von drei auf
> insgesamt elf Milliarden Euro.
> Der größte Teil der oben genannten Mehrkosten wurde jedoch auf der
> Grundlage des Vertrags und der stattfindenden Schiedsverfahren bezahlt.
>
> Der Volltext der Audioversionen der Artikel ist nur für Abonnenten des
> Klub N verfügbar.
>
> Quelle:https://denikn.cz/1593878/kdo-zaplati-za-zpozdeni-v-dukovanech/
> /gr/

Tageszeitung junge Welt
Aus: Ausgabe vom 04.10.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Energieversorgung in Großbritannien

Neue Meiler, keine Kohle

Britische Regierung legt Notfallplan für Finanzierung von neuem Atomkraftwerk vor. Am Montag ging das letzte Kohlekraftwerk vom Netz
Von Wolfgang Pomrehn

Atomkraftwerk vor. Am Montag ging das letzte Kohlekraftwerk vom Netz

Von Wolfgang Pomrehn

https://www.jungewelt.de/artikel/485025.energieversorgung-in-gro%C3%9Fbritannien-neue-meiler-keine-kohle.html

 

 

 

 

Die britische Labour-Regierung wirbt wie ihre Vorgänger für nukleare Energie. Während das Atomkraftwerk Hinkley Point C in Somerset sich noch im Bau befindet, steht die britische Regierung bei der Finanzierung des geplanten Kernkraftwerks Sizewell C in Suffolk vor Problemen, berichtete die Financial Times am Donnerstag. Der staatliche französische Energiekonzern EDF und die Regierung wollten das mit Kosten von mehr als 20 Milliarden Pfund Sterling bezifferte Sizewell C-Projekt mit jeweils 20 Prozent finanzieren, hieß es darin. Für die übrigen 60 Prozent aus privaten Investitionen sehe ein Notfallplan der Regierung nach mehreren Verzögerungen nun ein Subventionsprogramm in Höhe von 5,5 Milliarden Pfund Sterling vor, sollte sich bis Juni 2026 keine Einigung mit den Investoren erzielen lassen.

Die Kosten für Hinkley Point allein werden nicht mehr auf 26 Milliarden Pfund Sterling (31,2 Milliarden Euro), sondern bereits auf 31 bis 34 Milliarden Pfund (37,2 bis 40,8 Milliarden Euro) geschätzt. Von den einst 45 Reaktoren des Vereinigten Königreichs befinden sich nach Angaben der Internationalen Atomenergieagentur aktuell noch neun im Betrieb. Die meisten laufen schon seit fast 40 Jahren, was die Laufzeit ist, für die AKW gewöhnlich ausgelegt wurden. Labour will daneben den Ausbau der Windkraft auf Land wie auf See beschleunigen.

Das Land ist nach Angaben des UK Energy Research Centre seit den 1970er Jahren Nettoimporteur von elektrischer Energie. Unterseekabel verbinden es mit Norwegen, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und mit der irischen Insel. Allerdings haben die Stromaußenhandelsbilanzen gewöhnlich wenig mit Kapazitäten und Engpässen, sondern mehr mit den Erzeugungskosten und den Börsenstrompreisen zu tun. Das heißt, es wurde nicht soviel Strom eingeführt, weil im Inland nicht mehr erzeugt werden konnte, sondern weil ausländische Unternehmen ihn zu niedrigeren Preisen angeboten haben. Der norwegische Strom aus Wasserkraft ist für gewöhnlich sehr billig. Auch das zeitweise Überangebot französischen Atomstroms könnte eine Rolle spielen.

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Zum Wochenbeginn ging im Vereinigten Königreich ein 142jähriges Kapitel der Industriegeschichte zu Ende: Das letzte Kohlekraftwerk wurde vom Netz genommen. Das erste britische Kohlekraftwerk hatte 1882 seinen Betrieb aufgenommen. Seitdem sind in den dortigen Anlagen 4,6 Milliarden Tonnen Kohle verbrannt worden, wodurch 10,4 Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) emittiert wurden, wie das Magazin Carbon Brief schreibt. Rund die Hälfte davon ist bis zum heutigen Tag in der Atmosphäre und wird mehrere tausend Jahre lang zur Erwärmung des Planeten beitragen.

Seit Beginn der 1990er Jahre nahm die einst herausragende Rolle der Kohle für die Stromversorgung mehr und mehr ab. Zuletzt hatte sie nach Angaben des Industrieverbandes Energy UK nur noch ein Prozent zur Stromerzeugung beigetragen. Der Strombedarf wird heute auf der britischen Insel – Nordirland bildet mit der Republik ein anderes Versorgungsgebiet – zu gut 30 Prozent mit Erdgas und zu weiterem knapp 30 Prozent mit Windkraftanlagen gedeckt. 14 Prozent tragen die letzten Atomkraftwerke bei, fünf Prozent Biomasse und knapp sieben Prozent Solar und Wasserkraft. Rund elf Prozent wurden 2023 importiert.

Auf dem Höhepunkt Anfang der 1980er hatte Kohle noch rund 80 Prozent des Stroms in England, Wales und Schottland geliefert, doch seit 1986 ging kein neues Kohlekraftwerk mehr ans Netz. Ganz anders in Deutschland: Hierzulande wurde in Hamburg noch 2015 ein neues Kohlegroßkraftwerk in Betrieb genommen. Sein Bau war mit drastischer Polizeigewalt durchgesetzt worden, nur um es bereits fünf Jahre später – versüßt mit einer Abfindung aus Steuergeldern – stillzulegen.

Großbritannien ist das zwölfte Land im westlichen Europa, das aus der Kohle ausgestiegen ist. Auch Schweden, von dem die Nachrichtenagentur dpa kürzlich meinte, dort sollten neue AKW die Kohle ersetzen, hatte bereits 2020 sein letztes Kraftwerk abgestellt. Elf weitere Länder planen nach einer Übersicht der Kampagne Beyond ­Fossil Fuels den Kohleausstieg noch vor 2030. Nur in Polen, der Türkei, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina gibt es noch keinen Ausstiegsbeschluss. Die übrigen Länder planen meist, ihre letzten Kohlekraftwerke noch vor Deutschland vom



https://umweltfairaendern.de/Fachtagung Atommüllreport: Ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen des zivil-militärischen Atomkomplexes



://www.klamm.de/news/grossbritannien-auf-der-suche-nach-investoren-fuer-das-naechste-atomk

Großbritannien auf der Suche nach Investoren für das nächste Atomkraftwerk

03. Oktober 2024, 06:29 Uhr · Quelle: Eulerpool News

Britische Minister haben Notfallpläne entwickelt, um das Atomkraftprojekt Sizewell C zu finanzieren, falls die endgültige Einigung mit potenziellen privaten Investoren bis zu zwei Jahre verzögert wird. Ein im August eingeführtes Subventionsprogramm in Höhe von 5,5 Milliarden Pfund könnte einspringen, sollte es keine Einigung mit dem privaten Sektor bis Mitte 2026 geben. Die Baupläne von Sizewell C hinken bereits hinterher, da die letzte konservative Regierung aufgrund der Unterbrechung durch die Parlamentswahlen ihre Investitionsentscheidung nicht wie geplant im Juli treffen konnte und nun das Jahresende anvisiert.

Das britische Energieministerium gab im September bekannt, dass das Budget auf Schätzungen beruhe, die eine Finanzierung bis zu einem finalen Investitionsentscheid im Juni 2026 ermöglichen sollen. Die britische Regierung und das französische Staatsunternehmen EDF sollen gemeinsam etwa 40 Prozent des mehr als 20 Milliarden Pfund teuren Projekts finanzieren, wobei 60 Prozent von institutionellen Investoren aufgebracht werden müssen.

Einige Branchenkenner und Regierungsvertreter erwarten erst im Frühjahr 2025 eine Vereinbarung, da die Minister verbindliche Finanzierungszusagen für das 3,2-Gigawatt-Projekt suchen, das Millionen Haushalte mit Energie versorgen könnte. Francois Xavier Basselot von der Ingenieurberatung Egis äußerte, dass das britische Regierungskabinett den Partnern mitgeteilt habe, dass vor 2025 keine formelle Ankündigung zu erwarten sei. Ein Sprecher des Energieministeriums betonte jedoch, dass eine Einigung mit den Investoren dennoch in diesem Jahr möglich sei.

Unter den privaten Investoren, die mit der Regierung verhandeln, befinden sich Centrica, Schroders Greencoat, Emirates Nuclear Energy Corporation und Amber Infrastructure Group. Jedoch ist die endgültige Verteilung der Investorenanteile noch im Gespräch und einige Investoren zeigen angesichts der Schwierigkeiten im britischen Wassersektor Vorsicht.

Bisher hat die britische Regierung 2,5 Milliarden Pfund für die frühe Entwicklungsphase von Sizewell C bereitgestellt sowie weitere 5,5 Milliarden Pfund an Unterstützung angekündigt. Die Energiesprecherin versicherte, dass es keinen weiteren Verzögerungsplan gibt und dass neue Kernkraftwerke wie Sizewell C entscheidend für die Energiesicherheit und das Erreichen der Netto-Null-Emissionen des Landes seien. Alison Downes von der Kampagnengruppe Stop Sizewell C kritisierte jedoch den Umgang mit Steuergeldern und die ungelösten Kosten- und Finanzierungsfragen des Projekts.

Green
[Eulerpool News] · 03.10.2024 · 06:29 Uhr
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18.7.2023              Fernsehen CT24       

https://ct24.ceskatelevize.cz/regiony/3601268-prezident-pavel-zahajil-navstevu-jiznich-cech-vystoupal-na-klet-podporil-jadernou

Petr PAVEL, Präsident der Republik :

 Wir müssen bei der Kernenergie den richtigen Mix haben. Das bedeutet sowohl große Reaktoren als auch kleine modulare Reaktoren. Und ich denke, es wäre richtig, wenn wir im Rahmen der nationalen Energiestrategie den Weg des parallelen Baus eines großen Reaktors in Dukovany und eines kleinen in Temelín wählen würden.

/gr/

Zum Weiterlesen:

Der Präsident der Tschechischen Republik Petr Pavel sprach sich für den beschleunigten Bau eines kleinen modularen Reaktors in Temelín aus. Er ist der Meinung, dass der Staat mit dem Bau dieses Reaktors gleichzeitig mit dem neuen Block in Dukovany beginnen sollte. … „Ich bin davon überzeugt, dass die Zukunft der Energiewirtschaft der Tschechischen Republik eindeutig mit der Kernenergie verbunden ist, aber auch, dass wir den richtigen Mix an Kernenergie haben müssen. Das bedeutet sowohl große Reaktoren als auch kleine modulare Reaktoren. Und ich halte es für richtig, dass wir im Rahmen der nationalen Energiestrategie den Weg des parallelen Baus eines großen Reaktors in Dukovany und eines kleinen Reaktors in Temelín wählen“, erklärte Pavel.

Der kleine modulare Reaktor in Temelín wird ein Pilotprojekt in der Tschechischen Republik sein. Im vergangenen Jahr hat CEZ die erste Phase der geologischen Erkundung des Standorts in der Nähe des Kernkraftwerks Temelín abgeschlossen, der für den kleinen modularen Reaktor vorgesehen ist. Der kleine Reaktor könnte zwischen den Jahren 2032 und 2035 einsatzbereit sein. CEZ will in der Zukunft weitere kleine modulare Reaktoren auch in Tusimice, Prunerov, Ledvice, Porici, Detmarovice und in Dukovany bauen.

 


  1. Beitrag vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, Sektion VI – Klima und Energie, Abteilung 8 – Allgemeine Koordination von Nuklearangelegenheiten

 Gesendet von DI Eva Gratzer-Heilingsetzer

Stv. Leiterin der Abteilung

+43 1 711 62-614007

+43 664 8194257

Stubenbastei 5, 1010 Wien, Österreich

eva.gratzer-heilingsetzer@bmk.gv.at

www.bmk.gv.at / infothek.bmk.gv.at

Die Nuklearkoordination verweist auf die BMK Webseite (https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nuklearpolitik/smr.html) und eine vom BMK in Auftrag gegebene technische Analyse betreffend Small Modular Reactors (SMR).

SMR sind in aller Munde. Viele Länder – darunter auch Nachbarstaaten Österreichs – wollen mit der Kernenergie der Klima- und Energiekrise begegnen und glauben, dass kleine seriell produzierte SMRs den Durchbruch bringen. Industrie und Finanzmarkt erzeugen einen Hype, weshalb derzeit für unterschiedliche – oftmals noch in der Entwicklungsphase stehende – Konzepte und Geschäftsideen um Finanzierungen geworben wird. SMRs sollen – sehr ambitionierten Planungen zufolge – bereits Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen. Verschiedene Gründe lassen die tatsächliche Umsetzbarkeit im angegebenen Zeitrahmen bezweifeln sowie Sicherheit und Nutzen von SMR im Allgemeinen kritisch erscheinen.

Um einen Überblick über die unterschiedlichen Konzepte und Entwicklungen von SMR zu erhalten, hat das BMK eine technische  Analyse von verschiedenen SMR-Konzepten in Auftrag gegeben. Untersucht wurden die sechs am weitesten fortgeschrittenen und relevantesten SMR-Konzepte. Dabei wurden die verschiedenen Konzepte aus technischer Sicht vergleichend gegenübergestellt und ihre sicherheits- sowie verfahrenstechnischen Eigenschaften analysiert. Die Analyse zeigt auf, dass von den derzeit massiv beworbenen Konzepten nur wenige realistisch sind und dass selbst die am weitesten entwickelten/fortgeschrittenen mit vielfältigen Problemfeldern konfrontiert sind.